Das Kapitell geht auf das Vorbild des klassischen korinthischen Kapitells zurück, weist demgegenüber jedoch deutliche Veränderungen auf. Eine erste, untere Zone besteht aus einer Reihe von acht stehenden Akanthusblättern, deren Blattspitzen sich mit denen der benachbarten Blätter berühren. In der darüber liegenden zweiten Zone sitzen vier Akanthusblätter auf den Ecken, zwischen denen auf den Seiten der ideelle Kapitellkern als glatte Fläche sichtbar wird. Von ihm gehen die kurzen, bandartigen Stengel von Außenvoluten aus, deren eingerollte Spitzen auf den Ecken auf den vier Blättern der zweiten Zone aufliegen. Innenhelices fehlen. Den oberen Abschluss bildet ein glatter, auf den Seitenmitten eingezogener Abakus (Deckplatte). Auf jeder Seite sitzt mittig ein unverzierter Abakusknauf. Die freie Umbildung des korinthischen Vorbildes und die Blattformen legen eine Entstehung in das 6. Jahrhundert nahe.
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