Die Archivaufnahme gibt zu erkennen, dass der Strumpf aus einem Maschenstoff gefertigt wurde. Er wird seit dem Zweiten Weltkrieg vermisst. Nach dem Erwerbungsbuch des Museums für Byzantinische Kunst besteht er aus roter Wolle. Der Rand an der Öffnung in Knöchelhöhe ist nach außen gerollt. Die Strumpfspitze ist zweigeteilt. Diese Form nimmt Rücksicht auf das in der Spätantike übliche Schuhwerk, nämlich Sandalen mit einem Riemen, der zwischen den zweiten und dritten Zeh geführt wurde. Die Maschen der letzten Reihe an den beiden Zehenspitzen des Strumpfes sind zusammengezogen. Ob Rist, Schaft und Ferse durch eien Naht oder durch die Aufnahme neuer Maschen miteinander verbunden wurden, lässt sich nicht feststellen.
Der Strumpf wurde zusammen mit der Tunika Inv. 9918 erworben. Ein Fundzusammenhang ist möglich, aber nicht beweisbar.
Vor wenigen Jahren wurde eine Reihe ähnlicher Strümpfe ägyptischer Herkunft, ebenfalls in Nadelbindung hergestellt, mittels Radiokarbonanalyse datiert. Ein Paar und ein einzelner Strumpf im Victoria and Albert Museum (Inv. 2085-1900) und im British Museum (Inv. 1901-0314.35), die dem Berliner Exemplar entsprechen, konnten durch diese Methode dem Zeitraum von 250-430 n. Chr. zugewiesen werden.
(Cäcilia Fluck, 2018)
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