Einst bildete die Darstellung die Innenseite eines linken Altarflügels; der zugehörige rechte Flügel hat sich im Kunstmuseum Basel erhalten, während die Mitte des Altars, wahrscheinlich ein Skulpturenschrein, schon vor langer Zeit verloren gegangen ist. Gezeigt wird Gottvater auf seinem Thron, wie er seinen Sohn, Jesus Christus, zur Erde herabschickt, damit er die Menschheit erlöse. Gott verweist dabei auf die leeren Seiten eines Buches, welches die Evangelien der Bibel symbolisieren dürfte, und das noch durch die Berichte von Christi Erdenleben gefüllt werden muss. Rechts davon erblickt man die Heimsuchung, die Begegnung zwischen der Gottesmutter Maria und ihrer bereits betagten Cousine Elisabeth; beide sind schwanger, Maria mit Christus, Elisabeth mit Johannes dem Täufer. Damit beginnt die menschliche Existenz Gottes, die sich auf dem rechten Altarflügel in der Geburt Christi fortsetzte. Von dem als "Ratschluss der Erlösung" bekannten Dialog zwischen Gottvater und seinem Sohn haben sich außer dem vorliegenden Altarflügel keine weiteren großformatigen Darstellungen erhalten. Seine Grundlage aber bildete eine um 1250 niedergeschriebene Vision der Nonne Mechthild von Magdeburg.
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