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Gemäldegalerie Malerei [1197A]
https://id.smb.museum/digital-asset/5453545 (Gemäldegalerie, Staatliche Museen zu Berlin CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Gemäldegalerie, Staatliche Museen zu Berlin / Jörg P. Anders (CC BY-NC-SA)
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Christus nimmt Abschied von seiner Mutter (Christ Taking Leave of His Mother)

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Beschreibung

Am Tor, vor den Mauern einer Stadt, umfängt Christus seine im Abschiedsschmerz niedersinkende Mutter. Drei Begleiterinnen Marias stehen rechts neben dem Stadttor. Links, weiter zurück zwischen Bäumen, steht Petrus neben anderen Jüngern. Der Hintergrund bietet einen Ausblick auf Wälder, eine Burg und schroffe, zerklüftete Gebirgsketten am Horizont. Die Tafel ist Teil eines umfangreichen Altarretabels gewesen. Eine weitere Tafel mit der Entkleidung Christi befindet sich ebenfalls in der Gemäldegalerie (Abb.links). Diese Szene zeigt, wie die Henker Christus die Kleider vom Leib reißen, während Maria bemüht ist, die Blöße ihres Sohnes zu bedecken. Die beiden Gruppen sind in einer Bildebene konfrontiert. Die wesentlichen Bewegungen und Gesten spielen sich in bildparallelen Flächen ab. Das Gefüge der Komposition ist wesentlich linear bestimmt. Christus beugt sich zur Mitte hin, sein Gesicht ist so gleichsam ins Zentrum gerückt und frontal dem Betrachter zugekehrt. Das Ereignisbild wird zu einem Andachtsbild erhöht, das Haupt Christi wird zum Heiligen Antlitz, ein Bild im Bild. Wesentliche Züge der Kunst Bernhard Strigels, die aus der schwäbischen Spätgotik erwachsen sind, werden in den beiden Darstellungen sichtbar. Charakteristisch sind die sehr schlanken, manierierten Gestalten, deren Ausdruck überwiegend in der preziösen oder auch brutalen Gebärde liegt. Die Kompositionen sind in klar geschiedenen, in die Tiefe gestaffelten Plänen aufgebaut. Linie und Fläche sind Strigels wesentliche Ausdrucksmittel, das zeigt auch der Vorrang, den die Profilansichten genießen. Von dem zerstörten Retabel sind noch zwei weitere Tafeln in Karlsruhe (Kunsthalle) erhalten: die Verkündigung an Maria und die Fußwaschung. Vier Tafeln mit je zwei Heiligen sind 1945 in Berlin verbrannt. Einige der Themen setzen eine umfangreiche Passionsfolge voraus. Es muss sich demnach um ein sehr großes Retabel mit mehreren Flügelpaaren gehandelt haben. Eine Aussage darüber, wie es aussah, ist jedoch kaum möglich, da das Erhaltene keine ausreichende Basis zur Rekonstruktion bietet. Der klar gegliederte Aufbau der Szenen, das Verhältnis der monumentalen Figuren zur Landschaft und die breit angelegte Malerei mit den tiefleuchtenden Farben deuten auf den Beginn des Spätstils Strigels gegen 1520 hin. Die Provenienz aus Isny im Allgäu ist nicht gesichert.| 200 Meisterwerke der europäischen MalereiGemäldegalerie Berlin, 2019 |--Hier Übersetzung--::::: At a gate outside the walls of a city, Christ is embracing his mother who is sinking to the ground overcome with grief at their parting. The three women accompanying Mary are standing on the right, next to the city gate. In the left-hand background and between trees Peter stands next to the other disciples. Behind them, one can see a landscape with woods, a castle and craggy rugged mountains on the horizon. The panel was part of large altarpiece. The Gemäldegalerie holds another panel belonging to the same altarpiece, the Disrobing of Christ (fig. left). This scene shows the executioners tearing off Christ’s clothes, while Mary tries to cover her son’s nakedness. The two groups face one another in a single pictorial plane. The main movements and gestures take place in parallel pictorial fields. The structure of the composition is essentially linear. Christ is leaning over towards the middle, thus bringing his face into central focus, looking directly at the viewer. This raises the narrative painting to the status of a devotional painting. Christ’s head becomes the Holy Countenance, a picture within a picture. Both depictions feature important elements of the art of Bernhard Strigel that developed out of the Swabian late-Gothic style. Characteristic are the very slender, mannered figures whose expressions are generally informed by either contrived or brutal gestures. The compositions are constructed in clearly divided receding planes. Lines and planes are Strigel’s chief means of expression, demonstrated also by his penchant for profile views. Two further panels from the destroyed altarpiece have been preserved in Karlsruhe (Kunsthalle): the Annunciation and Christ Washes the Feet of His Disciples. Four panels each showing two saints burned in Berlin in 1945. Some of the themes suggest the context of a major Passion cycle scenes. The altarpiece must therefore have been very large, with several pairs of wings. But it is almost impossible to say what it looked like, since the surviving pieces do not provide a sufficient basis for a reconstruction. The clear structure of the scenes, the relationship of the monumental figures to the landscape and the large-scale painting with the luminescent colours suggest that Strigel’s late style began around 1520. The provenance from Isny im Allgäu is unconfirmed.| 200 Masterpieces of European Painting – Gemäldegalerie Berlin, 2019

Material/Technik

Tannenholz

Maße

Rahmenaußenmaß: 115,2 x 100 cm, Rahmenaußenmaß (Höhe x Breite): 115.2 x 100 cm, Bildmaß: 87,9 x 72 cm, Bildmaß (Höhe x Breite): 87.9 x 72 cm

Gemäldegalerie

Objekt aus: Gemäldegalerie

Die Gemäldegalerie besitzt eine der weltweit bedeutendsten Sammlungen europäischer Malerei des 13. bis zum 18. Jahrhunderts. Die Bestände umfassen...

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