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Gemäldegalerie Malerei Tafelmalerei [573]
https://id.smb.museum/digital-asset/5584107 (Gemäldegalerie, Staatliche Museen zu Berlin CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Gemäldegalerie, Staatliche Museen zu Berlin / Christoph Schmidt (CC BY-NC-SA)
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Die Kreuzigung Christi (Christ on the Cross)

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Beschreibung

Gerard David stammte aus den nördlichen Niederlanden, dem holländischen Oudewater. Einflüsse von Geertgen tot Sint Jans in seinen frühen Werken deuten darauf hin, daß er seine erste Ausbildung in Haarlem erhalten hat. 1484 war er nach Brügge ausgewandert, der Stadt, in der Memling als führender Meister tätig war. Hier wurde er als Mitglied und schließlich als leitender Künstler der Malerzunft vom Magistrat der Stadt mit Aufträgen bedacht. In Brügge entstanden seine Hauptwerke. Hier lebte und arbeitete er, von kurzen Unterbrechungen abgesehen, bis zu seinem Tode. Für einige Zeit scheint er sich in Antwerpen aufgehalten zu haben. Darauf deutet eine Eintragung in den Registern der Antwerpener Malergilde hin, die für das Jahr 1515 die Aufnahme eines »Gheraet van Brugghe, scildere« vermeldet. Brügge hatte damals seine führende Rolle als Hafenstadt durch die Versandung des Swijn, seiner Verbindung zum Meer, eingebüßt, während Antwerpen seinen Rang als neues Handelszentrum auszubauen begann und damit zahlreichen Künstlern neue Verdienstmöglichkeiten eröffnete. Es ist denkbar, daß sich Gerard David den neuen Gegebenheiten auf Dauer nicht mehr an - passen wollte und deshalb nach Brügge zurückkehrte, wo er als der letzte herausragende Vertreter der traditionsreichen Malerei dieser Stadt großes Ansehen genoß. Das Schaffen Davids schlägt eine Brücke zwischen den niederländischen Meistern des 15. Jahrhunderts und den neuen Bestrebungen der Renaissance. Seine Werke zeichnen sich durch eine stille Monumentalität und eine klare Anordnung der plastisch wiedergegebenen Bildfiguren aus, die auf neuartige Weise mit dem sie umgebenden Raum verbunden sind. In dieser Hinsicht bezeichnet die Kunst Davids eine entscheidende Etappe auf dem Weg zu einer einheitlichen malerischen Gestaltung des Bildraumes. Die Darstellung des Christus am Kreuz stammt aus der Spätzeit des Künstlers. Das Kolorit, in dem grüne und blaue Farbklänge dominieren, ist eigentümlich kühl und verhalten, dabei in den nuancenreichen Abstufungen dennoch von höchster Subtilität. Dieser konsequenten Vereinheitlichung der Farbgebung, von der eine starke atmosphärische Wirkung ausgeht, entspricht eine gleichermaßen prägnante wie durch seine Schlichtheit ergreifende Schilderung des Bildgeschehens. Auf der Höhe Golgathas erhebt sich das Kreuz Christi, dessen Querbalken in die Tiefe weisen. Mit geöffneten Augen blickt der Gekreuzigte auf die Leidtragenden zu seinen Füßen herab, auf Maria Magdalena nahe dem Kreuzesstamm, auf Maria, die von Johannes gestützt wird, und auf Maria Salome und Maria Jacobi. Mit den Worten »mulier ecce filius tuus« (Weib, siehe, das ist dein Sohn; Johannes 19, 26) empfiehlt er seine Mutter der Fürsorge seines Lieblingsjüngers. Die verhaltene Trauer der Angehörigen scheint sich auf den Hauptmann und seine Soldaten übertragen zu haben, die still zur Seite getreten sind und sich beraten. Im Hintergrund erkennt man Kriegsknechte, die Golgatha bereits verlassen haben und Jerusalem zustreben. Daran zeigt sich, daß kein bestimmter Augenblick des Geschehens gestaltet ist, sondern daß es dem Künstler darauf ankam, uns dessen zeitlose Bedeutung vor Augen zu führen, wie er es wenig später in dem eindrucksvollen Golgathabild (Genua, Palazzo Bianco) in äußerster Reduktion des Themas getan hat. Der Eindruck der Zeitlosigkeit des Geschehens in unserem Bild verstärkt sich angesichts der weiten Landschaft mit den im blauen Licht des Abends verdämmernden Bergkuppen.| 200 Meisterwerke der europäischen Malerei - Gemäldegalerie Berlin, 2010 SIGNATUR / INSCHRIFT: mulier ecce filius tuus ::::::::::::::::::::: Gerard David was born in the Dutch city of Oudewater. In 1484 he moved to Brugge where, with a few interruptions, he lived and worked until his death. David’s work forms a link between the 15th-century Netherlandish masters and the new line taken in the Renaissance. His works have a quiet monumental quality and a clear arrangement of figures, who relate in an innovative way to the space that surrounds them. In this respect David’s work represents a crucial stage on the way towards uniform painterly control over the pictorial space. This scene of Christ on the Cross dates from the artist’s late period. The colouring, dominated by notes of green and blue, is strangely cool and reticent, although extremely refined in its nuanced gradations. The events of the picture are portrayed both succinctly and plainly, corresponding with the consistently uniform colouring, which creates a strongly atmospheric effect. | Prestel Museum Guides - Gemäldegalerie Berlin, 2012

Material/Technik

Eichenholz

Maße

Rahmenaußenmaß: 160,5 x 118,4 cm, Rahmenaußenmaß (Höhe x Breite): 160.5 x 118.4 cm, Bildmaß: 144,6 x 101,9 cm oben rund, Bildmaß (Höhe x Breite): 144.6 x 101.9 cm

Gemäldegalerie

Objekt aus: Gemäldegalerie

Die Gemäldegalerie besitzt eine der weltweit bedeutendsten Sammlungen europäischer Malerei des 13. bis zum 18. Jahrhunderts. Die Bestände umfassen...

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