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Gemäldegalerie Malerei 18. Jahrhundert, Italien, Venedig [501F]
https://id.smb.museum/digital-asset/4956726 (Gemäldegalerie, Staatliche Museen zu Berlin CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Gemäldegalerie, Staatliche Museen zu Berlin / Jörg P. Anders (CC BY-NC-SA)
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Der Ballonaufstieg (The Balloon Ascent)

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Beschreibung

Guardi, der dritte und letzte große Vedutenmaler Venedigs im 18. Jahrhundert nach Canaletto und Marieschi, steht im Gegensatz zu Canaletto, der von der Architektur ausging und die Vedute von der möglichst »objektiven« Wiedergabe des Raums her konzipierte, in der malerischen Tradition Sebastiano und Marco Riccis und Magnascos. Er ging von den Figuren und von landschaftlichen Elementen aus, denen er in subjektiv-phantastischer Auffassung mit skizzenhaft leichter, nervöser Pinselschrift eine vibrierende malerische Wirkung verlieh, die sich dem Bildganzen mitteilt. Erst in der Spätzeit schuf er jene reportagehaften Ereignisbilder, in denen er aktuelle Begebenheiten darstellte. Zu ihnen gehört auch das Berliner Bild, das den ersten Ballonaufstieg in Venedig 1784, ein Jahr nach dem Aufstieg der Brüder Montgolfier, schildert. Der Ballon bzw. die Gondel war von den Gebrüdern Zanchi auf Anordnung des Prokurators von San Marco, Francesco Pesaro, gebaut worden. Der Ballonfahrer war allerdings nicht, wie es oft heißt, der Graf Francesco Zambeccari. Er war damals nicht in Venedig, sondern in London. Der Ballon blieb zweieinhalb Stunden in der Luft und landete in einem Sumpfgebiet der Lagune. Das Ereignis wurde in Zeitschriften, Stichen, Gedichten und Gedenkmedaillen festgehalten. Einem Stich zufolge fand der Aufstieg über dem Canal Grande gegenüber der Piazza statt, das heißt im Becken von San Marco. Guardi dagegen verlegt das Ereignis an den Eingang des Giudeccakanals. Der Betrachter verfolgt es vom schattigen Portikus des Zollhauses, der Dogana del Mar, aus, an der Spitze zwischen Canal Grande und Giudeccakanal. Zahlreiche von hinten gesehene Zuschauer wohnen dem Ereignis bei. Der Ballon hat sich gerade von dem von vielen Gondeln umgebenen hölzernen Gerüst in die Luft erhoben. Im Hintergrund sieht man am anderen Ufer des Kanals Palladios Kirche Il Redentore und die Kirche Le Zitelle. In dem starken Kontrast zwischen dem repoussoirartigen dunklen Rahmen der Architektur im Vordergrund und dem weiten Durchblick auf den blauen, leicht bewölkten Himmel liegt der Reiz der ungewöhnlichen Bilderfindung.| 200 Meisterwerke der europäischen Malerei - Gemäldegalerie Berlin, 2019 :::::::::::__ Guardi, the third – after Canaletto und Marieschi – and last great vedute painter of 18th century Venice, stood (in contrast to Canaletto, whose point of departure was the architecture, and whose vedute were conceived for the sake of a maximally “objective” rendering of space) in the painterly tradition of Sebastiano and Marco Ricci and Magnasco. His focus was on figures and landscape elements, conceived in subjective and fantastical terms and endowed through light, sketchy, nervous brushstrokes with vibrant painterly effects that encompass the entire picture surface. Only in the late period did he produce his reportage-style pictures of actual contemporary events. Among them is the Berlin picture, which illustrates the first balloon ascent in Venice, which took place in 1784, a year after the flight of the Montgolfier brothers. The balloon or gondolier were constructed by the Zanchi brothers by the order of Francesco Pesaro, the Procurator of San Marco. The balloonist, however, was not – as is often claimed – Count Francesco Zambeccari. He was in London at the time, not in Venice. The balloon remained airborne for a period of two hours before landing in a marshy area of the lagoon. The event was depicted in magazines, engravings, poems, and memorial medallions. According to one engraving, the ascent took place about the Canal Grande across from the Piazza, which is to say in the San Marco Basin. Guardi instead situates the event at the entrance to the Giudecca Canal. The beholder follows the ascent from the shadowy portico of the customs house, the Dogana del Mar, at the tip of land where the Canal Grande and the Giudecca Canal converge. Observing the event are numerous spectators, all seen from the rear. The balloon has just detached itself from its wooden scaffolding, surrounded by numerous gondolas, and rises now into the air. Visible in the background, on the waterside opposite, are Palladio’s churches Il Redentore and Le Zitelle. The charm of this unconventional pictorial invention lies in the powerful contrast between the repoussoir-style dark frame of the architecture in the foreground and the expanse of the blue, lightly clouded sky.| 200 Masterpieces of European Painting - Gemäldegalerie Berlin, 2019

Material/Technik

Leinwand, Ölfarbe

Maße

Bildmaß: 70 x 53,7 cm, Bildmaß (Höhe x Breite): 70 x 53.7 cm, Rahmenaußenmaß: 80 x 64 x 8 cm, Rahmenaußenmaß (Höhe x Breite): 80 x 64 cm

Gemäldegalerie

Objekt aus: Gemäldegalerie

Die Gemäldegalerie besitzt eine der weltweit bedeutendsten Sammlungen europäischer Malerei des 13. bis zum 18. Jahrhunderts. Die Bestände umfassen...

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