Ärmelloses Minikleid aus "Papiervlies" mit rundem Halsausschnitt in A-Linie. Vorder- und Rückseite sind mit einem all-over print, inspiriert von Andy Warhols '32 Campbell's Soup Cans' von 1962, bedruckt. An der Vorderseite ist je eine abnäherähnliche Falte in das Ärmelloch gelegt. Der Halsausschnitt sowie die Ärmellöcher sind mit schwarzem Schrägband aus Baumwolle eingefasst; der Saum weist ein unregelmäßiges Wellen- oder Zickzackmuster auf. Das Kleid wurde am Saum wohl um mehrere Zentimeter gekürzt; der Originalentwurf des Kleides hatte zwei vom restlichen Druck des Kleides unabhängige, horizontal verlaufende breite gelbe Streifen.
Das Kleid wurde 1967/68 über Werbeanzeigen in Zeitschriften gegen Einsendung von einem Dollar (je nach Anzeige mit abgedrucktem Coupon,) und zwei Campbell's Soup Etiketten zum Verkauf angeboten. Das Kleid war in drei verschiedenen Größen erhältlich, wobei die Größe nicht im Kleid selbst angegeben ist.
Papierkleider bzw. Paper Dresses waren besonders zwischen 1966 und 1968 in den USA in Mode und ab 1967/68 auch in Deutschland (West/Ost) zu finden. Beim verwendeten Material handelt es sich um 'non-woven fabric', bzw. Vliesstoff (meist Zellulose mit einem geringen Anteil an natürlichen oder sythetischen Fasern), der mit feuerdämmenden Chemikalien behandelt wurde. Die Kleider waren nur in sehr eingeschränktem Maße waschbar und verloren dabei ihre feuerabweisenden Qualitäten. Typisch für die Kleider waren, aufgrund der Steifheit des Materials, meist sehr einfache Schnitte ohne zusätzliche Verschlüsse, während der Fokus auf dem aufgedruckten Motiv lag. Hierfür waren, neben zeitgenössischen floralen oder abstrakten Mustern, auch Op-Art und Pop-Art beliebte Motive. Ausgehend von der Pop-Art waren Werbedrucke für verschiedene Marken oder Produkte (vom Schokoriegel bis zur Hausdämmung) auch häufig zu finden. 1968 wurden Paper Dresses sogar im US-Wahlkampf von Demokraten wie Republikanern als Werbefläche genutzt. FN
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