Das an einem doppelt geschlungenen Riemen hängende Wappen ist halbgespalten und geteilt und zeigt unten in Schwarz einen gelben Fingerring mit spitzem Stein, im rechten Obereck einen schräglinks gelegten weißen Fisch in Gelb, im linken Obereck in Schwarz noch einmal den Fingerring.
Die zierliche genaste, mit vierblättrigen Blüten besetzte Randleiste, die dem traditionellen Motiv des gotischen Maßwerkokulus eine verspielte Note verleiht, lässt an eine Entstehung der Glasmalerei um 1500 oder im ersten Viertel des 16. Jahrhunderts denken. Die Form des Schildes mit gerader
Oberkante und leicht geschweifter Spitze sowie der doppelt geschlungene Riemen deuten auf eine Herkunft aus dem französisch-niederländischen Bereich. Tatsächlich erinnert das Kabinettstück in seiner dekorativen Auffassung an eine Wappenscheibe im Museum Mayer van den Bergh, Antwerpen, die im schwarzen Feld drei nach links gewendete Möwen zeigt und von einem filigranen, aus zwei sich überkreuzenden Ovalen gebildeten
genasten Vierpass gerahmt wird.
CVMA 98753
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