museum-digitaldeutschland
STRG + Y
de
GLEIMHAUS Museum der deutschen Aufklärung Porträtsammlung Freundschaftstempel [A 093]
Porträt Christian Adolf Klotz (von Johann Georg Rosenberg) (Gleimhaus Halberstadt CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Gleimhaus Halberstadt / Ulrich Schrader (CC BY-NC-SA)
1 / 1 Vorheriges<- Nächstes->

Porträt Christian Adolf Klotz

Kontakt Zitieren Datenblatt (PDF) Originalversion (Datensatz) Entfernung berechnen Zum Vergleich vormerken Graphenansicht

Beschreibung

Christian Adolf Klotz (1738-1771) wurde 1762 Professor in Göttingen, 1765 ging er als Professor der Philosophie und Beredsamkeit nach Halle. In der literarischen Öffentlichkeit trat er als streitbar auf. Seine Kritik an Lessings "Laokoon" in seiner Schrift "Über den Nutzen und Gebrauch der alten geschnittenen Steine" (1768), die von Lessing in den "Briefen antiquarischen Inhalts" beantwortet wurde, erregte die Gemüter. Er schrieb Kommentare zu antiken Dichtern, Abhandlungen über Ästhetik, Kritik und guten Geschmack, Satiren und gab Zeitschriften heraus wie z.B. die "Deutsche Bibliothek der schönen Wissenschaften" (1767-1771), die in ihrer Haltung gegen die "Allgemeine deutsche Bibliothek" von Friedrich Nicolai gerichtet war. Gleims Werke fanden in Klotzens "Bibliothek" positive Aufnahme. Im gemeinsamen Briefwechsel wird von den Freunden die Frage aufgeworfen, ob Klotz, der seines Berufes bisweilen überdrüssig war, nicht in die Nähe von Gleim ziehen könne. Klotzens Tyrtäus-Ausgabe war, wie er in der Korrespondenz äußert, durch Gleims "Kriegslieder" angeregt worden.
Die Absicht Gleims, Klotz von Oeser malen zu lassen, wurde wohl nicht verwirklicht. In einem Brief an Johann Georg Jacobi vom 14. April 1768 schrieb er: "Ist es denn nicht möglich, mein bester Freund ... von unserm Klotz und unserm Meyer, mir recht gute Bildniße zu verschaffen!
Mein kleiner Tempel wird itzt aufgeputzt, und etwas anders eingerichtet [wohl anläßlich des hinzugekommenen Bildnisses von Lessings], dazu mögt ich sie doch gar zu gerne bald haben. Casanova hat wenigstens Klotz gut gezeichnet. Könnte man die Zeichnung nicht bei Oeser ausmahlen laßen? Es ist doch eine rechte Schande, daß auf Eurem Parnaß kein Mahler ist!" Und Jacobi an Gleim am 20. April 1768 aus Halle: "Zu Bildnissen von unserm Klotz und Meyer hab’ ich ietzt einige Hofnung. Ein junger Mensch lässt sich auf einige Zeit bey uns nieder, der erst sechzehn Jahr alt; aber in der Kunst schon sehr erfahren ist. Herr Klotz will sich von ihm mahlen lassen ..."
Das vorliegende Bildnis ist durch einen Kupferstich von Johann Michael Stock (Leipzig 1771) als Arbeit von Johann Georg Rosenberg gesichert; als Entstehungsort gibt der Kupferstich ferner Halle an. Rosenberg war nicht der erwähnte sechzehnjährige Maler.
verso: Klotz / wegen seines Tÿrtaeus / gemahlt / für / Gleim

Material/Technik

Öl auf Leinwand

Maße

49,7 x 41,1 cm (mit Rahmen 53 x 44,7 cm)

Literatur

  • Becker, Carl (1911): Der Freundschaftstempel im Gleimhause zu Halberstadt. Halberstadt, 037
  • Becker, Carl (1963): Die Bildnisse im Gleimhaus. Halberstadt, 093
  • Jaenicke, Eduard (1865): Inventarium der zum Canonicus-Gleim’schen Nachlasse gehörigen Bücher, Handschriften, Gemälde und Kupferstiche (handschriftlich). Halberstadt, 115
  • Körte, Wilhelm (1811): Johann Wilhelm Ludwig Gleims Leben. Aus seinen Briefen und Schriften. Halberstadt, 065
  • Körte, Wilhelm ([1810/20]): Inventarium der zum Canonicus-Gleimschen-Nachlaße gehörigen Bücher und Handschriften, Kupferstiche und Gemälde. Angefertigt durch Dr. Wilhelm Körte, damit darnach ein wißenschaftlich geordnetes Verzeichniß demnächst angefertigt werden könne. [Halberstadt], IV.143
  • Nachlassinventar (1803): Inventarium des Nachlasses des am 18ten Februar 1803 zu Halberstadt verstorbenen Canonicus und Dom-Secretair Johann Wilhelm Ludwig Gleim, ... Halberstadt, XX.028.38
  • Niemann, Ludwig Ferdinand (1824): Die Stadt Halberstadt und die Umgebung derselben. Halberstadt, 092
  • Scholke, Horst (2000): Der Freundschaftstempel im Gleimhaus zu Halberstadt. Porträts des 18. Jahrhunderts. Bestandskatalog. Bearb. v. Horst Scholke mit einem Essay von Wolfgang Adam. Leipzig, 127
GLEIMHAUS  Museum der deutschen Aufklärung

Objekt aus: GLEIMHAUS Museum der deutschen Aufklärung

Das Gleimhaus ist eines der ältesten deutschen Literaturmuseen, eingerichtet im Jahr 1862 im ehemaligen Wohnhaus des Dichters und Sammlers Johann...

Das Museum kontaktieren

[Stand der Information: ]

Hinweise zur Nutzung und zum Zitieren

Die Text-Informationen dieser Seite sind für die nicht-kommerzielle Nutzung bei Angabe der Quelle frei verfügbar (Creative Commons Lizenz 3.0, by-nc-sa) Als Quellenangabe nennen Sie bitte neben der Internet-Adresse unbedingt auch den Namen des Museums und den Namen der Textautorin bzw. des Textautors, soweit diese ausdrücklich angegeben sind. Die Rechte für die Abbildungen des Objektes werden unterhalb der großen Ansichten (die über ein Anklicken der kleineren Ansichten erreichbar werden) angezeigt. Sofern dort nichts anderes angegeben ist, gilt für die Nutzung das gerade Gesagte. Auch bei der Verwendung der Bild-Informationen sind unbedingt der Name des Museums und der Name des Fotografen bzw. der Fotografin zu nennen.
Jede Form der kommerziellen Nutzung von Text- oder Bildinformationen bedarf der Rücksprache mit dem Museum.