Auf dem Boden des Beckens erscheint eine Frau in einem hochgegürten Kleid und grosser Haube. Auf ihrer Rechten sitzt ein Falke, in der Linken hält sie ein Herz. Oberhalb ein Spruchband mit der Inschrift "hofnung mich ofter [?] eretet hat". Das Motiv der sitzenden Dame findet an Beckenschläger-Schüsseln in verschiedenen Varianten Verwendung. Die Darstellung mit einem Falken auf der Rechten scheint nicht besonders verbreitet gewesen zu sein.
Beckenschläger-Schüsseln aus getriebenem Messing wurden zunächst überwiegend als Hausgerät benutzt, etwa als Blutschüsseln oder Waschgerät. Erst im Laufe des 15. Jahrhunderts wurden Dekore und bildliche Darstellungen üblich, so dass die Schüsseln zuweilen zum reinen Schmuckgegenstand werden konnten und zunehmend auch im sakralen Bereich Verwendung fanden, so als Taufschüsseln oder Kollektenteller.
Zentren der Herstellung waren Nürnberg, Dinant und der Niederrhein. Sichere Hinweise zur Lokalisierung einzelner Exemplare fehlen zumeist, so dass die in der Literatur häufig vorgenommenen Zuweisungen nach Nürnberg in der Regel als nicht gesichert gelten können. LL
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