Biccherna-Tafeln sind eine Besonderheit Sienas. Sie spiegeln die herausgehobene Stellung des toskanischen Stadtstaats und den enormen künstlerischen Reichtum der Stadt vom 13. bis zum späten 15. Jahrhundert. Die Bezeichnung der Tafeln leitet sich vom Namen der Sieneser Finanzbehörde ab, die seit dem 13. Jahrhundert Biccherna genannt wird. Einnahmen und Ausgaben der Stadt wurden auf Pergament verzeichnet und am Ende einer sechsmonatigen Haushaltsperiode mit bemalten hölzernen Buchdeckeln versehen. Diese Tafeln folgten anfangs einem festgelegten Bildkanon, nahmen später aber den Charakter autonomer Gemälde an.
Dies Biccherna-Tafel von 1367 zeigt eine Darstellung der Heiligen Dreifaltigkeit zwischen vier Heiligen. Darunter die Inschrift: QUESTO È LIBRO DE L'ENTRATA E DE L'ESCITA DI FRATE DOMENICHO DI LELO DE' FRQATI UMIGLIATI E DI MINO DI NADO MARISCHOTI E DI GIOVANI D'ANDREA BATACE CHOIAIO E DI CIECHO DI BARTOLOMEIO DI MISSERE VANNI UGHURUGIERI E DI BARTOLOCCIO DINI LANAIUOLO, CHAMARLENGHO E SIGNIORI PROVEDITORI DE LA BICHERNA DEL CHOMUNE DI SIENA DA CHALENDE LUGLIO ANNI MCCCLXVII. A CHALENDE GIENAIO ANNO DETT[O]. A LORO TENPO NICCHOLO DI GIORTTO DI MISSERE, NICCOL DE' RAGNIONI ISCHRITTORE DELLA BICHERNA.
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