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Kunstgewerbemuseum [1901,228]
http://www.smb-digital.de/eMuseumPlus?service=ImageAsset&module=collection&objectId=2256308&resolution=superImageResolution#5696714 (Kunstgewerbemuseum, Staatliche Museen zu Berlin CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Kunstgewerbemuseum, Staatliche Museen zu Berlin / Stephan Klonk (CC BY-NC-SA)
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Duftvase (Potpourri) aus chinesischem Porzellan mit französischer Rokokomontierung

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Beschreibung

"Die Porzellanvase erhält ihre prachtvolle Wirkung durch die Kombination von tiefschwarzer Glasur und goldener Bemalung. Sie entstand in China und wurde in Frankreich umgearbeitet. In einem riskanten Verfahren hat man hierfür den kugeligen Teil einer Vase zerschnitten. Das so zerteilte Porzellan wurde mittels einer aufwändigen Bronzemonierung zu einer Duftvase (Potpourri) umfunktioniert. Durch die Perforierungen im Ring zwischen beiden Teilen konnte der Duft der eingefüllten Kräuter- und Blütenmischung entströmen. In den Schlössern des 18. Jahrhunderts waren Potpourrivasen beliebt. In einer solch kostbaren Ausführung waren sie jedoch schon damals sehr selten. Wegen ihrer glänzenden Oberfläche wurden die schwarzen, Lack imitierenden chinesischen Porzellane in Europa als „mirror black“ oder „Spiegelschwarz“ bezeichnet und waren hoch begehrt.
Die in den runden Reserven in zartem Rot und Gold auf die schwarze Glasur gemalten Blütenzweige stehen für die Vier Jahreszeiten: Päonie (Frühjahr), Lotos (Sommer), Chrysantheme (Herbst) und Pflaume (Winter). Überaus kunstvoll ist auch die französische Rokoko-Montierung in Form von Rocaillen, Zweigen, Knospen und Blättern.
Der Vorbesitzer der Vase, der britische Flottenadmiral Sir Johan Edmund Commerell (1829–1901), hatte beruflich sowohl mit dem Osmanischen Reich als auch mit China zu tun. Aus dem Kunsthandel ist eine zweite, fast formgleiche Potpourrivase bekannt, die aus dem Besitz von Ismail Pascha (1830–1895), dem Khedive der osmanischen Provinz Ägypten, stammt. Denkbar ist es, dass beide Potpourrivasen bereits im 18. Jahrhundert von einem Pariser „marchand mercier“, einem Zwischenhändler, an einen reichen Kunden in der Türkei verkauft wurden, der sowohl Gefallen am westlichen Rokokostil als auch an ostasiatischer Porzellankunst fand."
Claudia Kanowski, in: Details! 100 Lieblingswerke im Kunstgewerbemuseum, Dresden (Sandsteinverlag) / Berlin (Staatliche Museen) 2018, S. 135.

Angaben zur Herkunft:
Porzellan: Qing-Dynastie, Ära Qianlong (1735-1796), Montierung: Frankreich, um 1750/55
um 1750/60
Entstehungsort stilistisch: China, Frankreich

Material/Technik

Porzellan mit schwarzer Glasur ("mirror black"), Aufglasur- und Goldmalerei; Bronze vergoldet

Maße

Höhe: 40 cm (mit Deckel); Höhe: 29 cm (ohne Deckel); Länge: 40 cm (max.); Durchmesser: 26 cm

Links/Dokumente

Karte
Hergestellt Hergestellt
1750
Frankreich
Hergestellt Hergestellt
1735
China
Zusammengefügt Zusammengefügt
1750
1734 1798
Kunstgewerbemuseum

Objekt aus: Kunstgewerbemuseum

Das 1867 gegründete Kunstgewerbemuseum der Staatlichen Museen zu Berlin ist das älteste und größte seiner Art in Deutschland. Es beherbergt...

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