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Kupferstichkabinett [315-98]
http://www.smb-digital.de/eMuseumPlus?service=ImageAsset&module=collection&objectId=1370932&resolution=superImageResolution#2510693 (Kupferstichkabinett, Staatliche Museen zu Berlin CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Kupferstichkabinett, Staatliche Museen zu Berlin / Dietmar Katz (CC BY-NC-SA)
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Familie bei der Lampe

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Beschreibung

Erst als reiferer Künstler, nachdem er den größeren Teil seiner lithographischen Hauptwerke bereits geschaffen hatte, und auf dem Höhepunkt seiner Produktivität in der Holzstich-Kunst wandte sich Menzel der Radierung zu, einer Technik, die er sich über das Studium der alten Meister (Rembrandt, J. J. de Boissieu, D. Chodowiecki) autodidaktisch aneignete und die damals in Deutschland kaum genutzt wurde. Insgesamt hinterließ er nur etwa 30 Radierungen.
Sie beschäftigten den Künstler vorwiegend während der 40er Jahre und dann noch einmal zwischen 1886 und 1895 im Zusammenhang mit den Beiträgen für die Jahreshefte des »Vereins für Original-Radirung zu Berlin«. Die wichtigsten experimentellen Blätter sind alle bereits in den ersten beiden Jahren seiner Radiertätigkeit, d.h. 1843 und 1844, entstanden und aufgrund ihrer Seltenheit wenig bekannt.
Der hier vorgestellte Probedruck vom zweiten (nach Puhlmanns und des Künstlers Auffassung) »mißglückten« Radierversuch (der erste, zu schwach geätzte, Bock 1131, ebenfalls in Kabinettsbesitz) zählt trotz seiner technischen Mängel zu den reizvollsten graphischen Arbeiten Menzels. Die im unteren Teil zu stark geätzte und fleckige Platte wurde nicht veröffentlicht. Eine im Kabinett aufbewahrte, geringfügig veränderte Wiederholung (Bock 1133) kam über das Anfangsstadium nicht hinaus.
Unser Blatt stammt aus dem Besitz des mit Menzel befreundeten Oberstabsarztes Dr. Puhlmann (1798-1882), eines leidenschaftlichen Musik- und Kunstliebhabers.
Nach einer von Bock mitgeteilten Überlieferung zeigt unsere Radierung die Schwiegermutter Puhlmanns, einen kleinen Jungen aus dem Hause und Menzels früh verstorbenen Bruder Richard (1826-1865). Aufgrund von Studienblättern, die sich zu den beiden Knaben in verschiedenen Skizzenbüchern des Kupferstichkabinetts (SdZ Nr. 3, 1836, S. 24; Nr. 5, 1837, S. 5) erhalten haben und die unabhängig voneinander sechs oder sieben Jahre vor der Radierung entstanden sind, weiß man, daß die dargestellte Szene keine unmittelbare Beobachtung festhält, sondern im Nachhinein aus Einzelstudien komponiert wurde.

Text: Sigrid Achenbach in: Das Berliner Kupferstichkabinett. Ein Handbuch zur Sammlung, hg. von Alexander Dückers, 2. Auflage, Berlin 1994, S. 386f., Kat. VII.37 (mit weiterer Literatur)

Material/Technik

Radierung

Maße

Blattmaß: 30,4 x 22,2 cm

Links/Dokumente

Kupferstichkabinett

Objekt aus: Kupferstichkabinett

Das Kupferstichkabinett ist das Museum der Graphischen Künste bei den Staatlichen Museen zu Berlin. Es bildet dort das Sammlungs-, Kompetenz- und...

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