Die Vorderseite der Feldpostkarte zeigt den kolorierten Druck einer gestellten Szene vor der gemalten Kulisse einer Gartenszenerie. Ein Schauspieler in Gestalt von Napoleon I. blickt zu einem Kind, das seinen Sohn Napoleon Franz Joseph Karl Bonaparte (1811-1832) darstellen soll. In der unteren Bildhälfte ist ein französisches Gedicht abgedruckt, in dem der "Kaiser" davon träumt, aus dem kleinen Napoleon einen großen zu machen. An Napoleons Sohn Napoleon II., "L'Aiglon" (der kleine Adler), waren während seiner kurzen Lebenszeit Utopien um eine Wiederbelebung des Kaiserreiches geknüpft worden. Aber auch bis ins frühe 20. Jh. hinein, vor allem angesichts des Ersten Weltkrieges, war er Bestandteil einer patriotischen Ikonographie der von einer Revanche träumenden Franzosen. In der Hochphase der Postkartenproduktion um 1900 erschienen viele zehntausende Kartenmotive mit napoleonischen Themen. Populär waren Serien mit nachgestellten Szenen aus dem Leben Napoleons.
Auf der Rückseite der Karte befindet sich eine handschriftlich verfasste Nachricht von Jakob (?) an Fräulein Lisbeth Leonhardt in Landau (Pfalz). Das Datum des Feldpoststempels ist nicht zu rekonstruieren. [Johanna Kätzel]
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