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Johann-Friedrich-Danneil-Museum Salzwedel Religion und Glaube [VI/86/80a]
Gestühlswange mit Enthauptungsszene (Johann-Friedrich-Danneil-Museum Salzwedel CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Johann-Friedrich-Danneil-Museum Salzwedel / Detlef Witt (CC BY-NC-SA)
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Gestühlswange mit Enthauptungsszene

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Beschreibung

Diese vermutlich in Stendal gefertigte Gestühlswange stammt aus der Salzwedeler Katharinenkirche. Ihre ursprüngliche Gestalt ist wie bei einem vergleichbaren Stück (Inv.-Nr. VI/86/80b) aus derselben Kirche nicht mehr rekonstruierbar. Ebenfalls aus dem gotischen Gestühl dieser Kirche stammt ein Sitzbrett (Inv.-Nr. VI/51/57).
Wie die andere Wange auch ist sie in den oberen Bereichen durchbrochen geschnitzt.
Im Fenster der Wange befinden sich eine Frauengestalt und eine Männergestalt mit Kronenhut. Vermutlich handelt es sich um die Darstellung des Kaisers Maxentius, der Katharina zwingen will, einen Götzen auf einer Säule anzubeten. Davon ist allerdings nur noch die Säule erhalten.
Unterhalb dieser Darstellung ist auf der Außenseite der Wange die Enthauptung der Katharina als flaches Relief dargestellt.
Im unteren Bereich der Wangeninnenseite finden sich Säulchen, auf denen der Sitz auflag, sowie runde, vegetabil geschnitzte Knäufe.

Stilistisch gehören die Skulpturen mit ihren reichen und fließenden Draperien in die Spätphase des Schönen Stils, womit eine Datierung um 1420 nahe liegt. Die dendrochronologische Datierung weist in die Zeit nach 1402.
Die Schnitzereien sind denen der Gestühle des Stendaler Doms, der Stendaler Jacobikirche, der Stendaler Marienkirche (Gestühl an der Westwand) und eines Zweisitzes im Havelberger Dom äußerst ähnlich und dürften wohl von ein und derselben Werkstatt ausgeführt worden sein. Aufgrund der großen Konzentration zugehöriger Gestühle in Stendal ist ein Sitz in dieser Stadt zu vermuten. Zweifellos wirkten in der Werkstatt verschiedene Schnitzer. Besonders nah kommen den Salzwedeler Schnitzereien diejenigen der Pultwangen des Chorgestühls der Stendaler Jacobikirche.

Material/Technik

Eichenholz, geringe Reste des Kreidegrunds

Maße

H 262,0 cm; B 55,0 cm; T 12,5 cm

Literatur

  • Knüvener, Peter (2015): Die mittelalterlichen Kunstwerke des Johann-Friedrich-Danneil-Museums in Salzwedel. Berlin / Salzwedel, Kat. 12
  • Loose, Walter (1931): Die Chorgestühle des Mittelalters. Heidelberg
  • Sachs, Hannelore (1960): Die mittelalterlichen Chorgestühle in der Altmark und in Havelberg, Diss. Berlin (HU). Berlin
  • Sachs, Hannelore (1961): Die mittelalterlichen Chorgestühle in der Altmark und in Havelberg, in: Wissenschaftliche Zeitschrift der Humboldt-Universität zu Berlin. Gesellschafts- und sprachwissenschaftliche Reihe 10, 1961. Berlin, S. 461–495.
  • Stapel, Wilhelm (1913): Der Meister des Salzwedeler Hochaltars: nebst einem Überblick über die gotischen Schnitzaltäre der Altmark. In: 40. Jahresbericht des Altmärkischen Vereins für vaterländische Geschichte zu Salzwedel. S. 3-128. Salzwedel
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Johann-Friedrich-Danneil-Museum Salzwedel

Objekt aus: Johann-Friedrich-Danneil-Museum Salzwedel

Das Johann-Friedrich-Danneil-Museum ist mit seiner Gründung im Jahre 1932 eine wichtige historische Sammlungs- und Forschungsstelle in der westlichen...

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