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Johann-Friedrich-Danneil-Museum Salzwedel Religion und Glaube [Inv. Nr.: VI/89/88]
Heilige Ursula aus Arendsee (Johann-Friedrich-Danneil-Museum Salzwedel CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Johann-Friedrich-Danneil-Museum Salzwedel / Detlef Witt (CC BY-NC-SA)
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Heilige Ursula aus Arendsee

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Beschreibung

Diese Skulptur der Heiligen Ursula wurde „auf einem Hausboden gefunden“ (Stapel 1913), daher ist nicht ganz sicher, ob sie aus einem der Arendseer Sakralbauten (Kloster- oder Stadtkirche) stammt.
In ihrer linken Hand hält die Heilige ein aufgeschlagenes Buch, die rechte Hand war eingesetzt und ist verloren.
Diese Hand raffte vermutlich den Mantel, welcher über eine Gruppe von sechs Personen gespannt ist, welche in zwei Reihen hintereinander arrangiert sind. In der vorderen Reihe befinden sich zwei betende Frauen, dahinter ein Mann, vielleicht ein Bischof. In der hinteren Reihe stehen zwei Mönche und ein Papst mit Tiara.
Der Mantel ist knittrig gebrochen. Darunter trägt die Heilige ein Kleid mit V-Ausschnitt, um den Hals ein enges Halsband mit Medaillon.
Die Haare sind voluminös gelockt, das Gesicht ist fein geschnitten, es hat einen kleinen Mund, eine (bestoßene) gerade Nase und relativ weit auseinander liegende Augen, welche der Figur einen melancholischen Ausdruck verleihen, der an Werke unter dem Einfluss Tilman Riemenschneiders erinnert.
Die Heilige fällt durch ihre geschickte Komposition und ausgewogene Proportionierung auf. Sie gehört zu den qualitätvolleren Skulpturen des frühen 16. Jahrhunderts in der Region. Unklar ist, ob die Werkstatt in der Altmark ansässig war. Vergleichbar sind Skulpturen wie eine Madonna, eine Anna Selbdritt und ein Heiliger Bischof in der Dorfkirche in Berlin-Wittenau.
Die Figur ist massiv gearbeitet und steht auf einer stark nach unten verjüngten Konsole. Daher ist zu vermuten, dass sie ursprünglich in einem Altargesprenge stand.
Die Fassung ist vollständig verloren, die Oberfläche durch Ausbrüche und Anobienlöcher beeinträchtigt. Auf der Kopfoberseite befinden sich zwei Dübel.

Die Darstellung der Ursula, die nicht nur ihren Gefährtinnen, sondern auch anderen Menschen unter ihrem Mantel Schutz gewährt, ist in der Region selten, findet sich aber andernorts (Rheinland) häufiger.

Material/Technik

Weiches Laubholz

Maße

H 105 cm; B 28 cm; T 15 cm

Literatur

  • Knüvener, Peter (2015): Die mittelalterlichen Kunstwerke des Johann-Friedrich-Danneil-Museums in Salzwedel. Berlin / Salzwedel, Kat. 38
  • Stapel, Wilhelm (1913): Der Meister des Salzwedeler Hochaltars: nebst einem Überblick über die gotischen Schnitzaltäre der Altmark. In: 40. Jahresbericht des Altmärkischen Vereins für vaterländische Geschichte zu Salzwedel. S. 3-128. Salzwedel, S. 85
Karte
Johann-Friedrich-Danneil-Museum Salzwedel

Objekt aus: Johann-Friedrich-Danneil-Museum Salzwedel

Das Johann-Friedrich-Danneil-Museum ist mit seiner Gründung im Jahre 1932 eine wichtige historische Sammlungs- und Forschungsstelle in der westlichen...

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