Das Kästchen ist ganz aus Buche gearbeitet und wird von einem flachen Klappdeckel mit Holzpflockscharnier verschlossen. Es ist einfach aus stumpf zusammengefügten Brettchen konstruiert, wobei das Bodenbrett leicht vorkragt. Das Innere ist schlicht und ohne Eingerichte belassen. Das Kästchen ist außen allseitig mit Wismutmalerei bemalt. Bis ins späte 15. Jahrhundert kann diese Malweise, die im 16. und 17. Jahrhundert weite Verbreitung fand, zurückverfolgt werden. Auf dem Deckel des Kästchens ist ein Paar gezeigt, das auf einer dunklen, ovalen Bodenfläche steht. Der Herr überreicht der Dame eine lange Kette mit rundem Anhänger. Beide sind in der Mode des späten 16. bis frühen 17. Jahrhunderts gekleidet. Sie trägt einen roten Rock, an dessen unterem Rand drei schwarze Bänder appliziert sind, darüber fällt eine weiße Schürze, die im unteren Drittel eine Weißstickerei besitzt, welche im Zentrum den doppelköpfigen Adler des Heiligen Römischen Reichs Deutscher Nation zeigt.
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