Der junge Fischer Urashima Tarō beobachtete eines Tages einige Kinder, die eine kleine Schildkröte quälten. Er befreite die Schildkröte und setzte sie ins Meer. Am nächsten Tag kam eine riesige Schildkröte zu ihm und sagte, die kleine Schildkröte, die er gerettet habe, sei Otohime, die Tochter Ryujins - des Herrschers der Meere - gewesen, der sich bei ihm bedanken wolle. Die Schildkröte brachte Tarō auf den Meeresgrund in den Palast des Drachengottes, wo er Ryujin und Otohime traf, aus der inzwischen eine wunderschöne Prinzessin geworden war. Tarō blieb ein paar Tage, aber dann wollte er wieder nach Hause zu seiner kranken Mutter. Otohime war traurig, dass er gehen wollte, aber sie gab ihm eine geheimnisvolle Dose mit. Sie würde ihn vor Unglück beschützen, aber er dürfe sie nie öffnen.
Tarō sprang auf den Rücken der großen Schildkröte und ließ sich wieder an die Oberfläche bringen. In seinem Heimatdorf aber hatte sich alles verändert. Seine Mutter war verschwunden und er erkannte niemanden mehr wieder. Da fragte er die Leute, ob sie einen Urashima Tarō kennen würden, und man erzählte ihm, dass vor etwa 300 Jahren ein junger Fischer mit diesem Namen im Meer verschwunden sei. Fassungslos vor Kummer und Entsetzen öffnete er aus Versehen die Dose, die die Prinzessin ihm mitgegeben hatte. Eine weiße Wolke entstieg der Dose und plötzlich war Tarō ein alter Mann mit langem weißen Haar einem langen Bart und einem gebeugten Rücken. Aus dem Meer aber erklang die liebliche Stimme der Prinzessin: „Ich sagte Dir doch, dass Du die Dose nie öffnen solltest, darin war Dein Alter!“ Im Gedenken an die wundersame Reise des Urashima Tarō wurden Schildkröten mit Sake getränkt.
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