In Ziesar gab es in der Vergangenheit verschiedene Maurer- und Zimmereibetriebe. Die Zunftlade spielte für die Handwerker eine wichtige Rolle im Zunftrecht und in der Fortführung des Brauchtums. Jedes Handwerk war zu einer Zunft oder Gilde zusammengeschlossen. In der Zunftlade wurden wichtige Dokumente, Gelder und Abläufe von Zeremonien aufbewahrt.
Man liest in königlichen Verordnungen (Innungsakten der Bäcker und Schuster von 1735) von sonderbaren geheimnisvollen, mit allerlei Aberglauben verbundenen Zeremonien, die mit der Handwerkslade getriebene wurden. Bei „offener Lade“ durften weder Schimpfworte noch Beleidigungen fallen, und über alle bei "offener Lade gepflogenen Verhandlungen musste strenges Stillschweigen gewahrt werden.“ [Auszug aus dem Aufsatz „Erwerbszweige in Alt-Ziesar" von Rektor Kersten in Burg aus dem Jahre 1921.] Wegen dieser besonderen Stellung der Lade wurden sie möglichst aufwendig gestaltet. Bei dieser Lade wurden die Namen der jeweiligen Mitglieder aufgeschrieben.
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