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Städtische Museen Zittau Zittauer Epitaphienschatz [23414]
Gemäldeepitaph Christiane Sabine und Heinrich Johannes Leupold (Städtische Museen Zittau RR-R)
Herkunft/Rechte: Städtische Museen Zittau / Jürgen Matschie (RR-R)
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Gemäldeepitaph Christiane Sabine und Heinrich Johannes Leupold

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Beschreibung

Darstellung/Ikonographie: Das nahezu fünf Meter hohe Epitaph an der Südwand der Zittauer Kreuzkirche ist Christiane Sabine Leupold gewidmet, der Ehefrau von Heinrich Johannes Leupold. Er war der jüngere Bruder von Heinrich Georg Leupold und wie dieser aus Schleiz nach Zittau zugewandert. Heinrich Johannes Leupold stiftete das barocke Epitaph nach dem Tod seiner Ehefrau, so dass davon auszugehen ist, dass es 1707 geschaffen wurde. Die Architekturgliederung verbindet sich mit einer üppigen barocken Dekoration. In der Mitte befindet sich ein ovales Gemälde, welches die Auferstehung Jesu Christi zeigt. Die Komposition ist sehr ausgewogen. Der das Zentrum ausfüllende Jesus schwebt über dem Grab, die Kreuzstandarte ist so über dem Haupt angeordnet, dass das Kreuz hinter dem Kopf steht. Die Umgebung mit den von wilder Panik ergriffenen Soldaten verliert sich im Dunkeln. Das Gemälde ist von plastisch gestalteten Vorhängen umgeben. Diese hängen an Kapitellen, über denen sich ein Gesims erhebt, das sich in der Mittel giebelartig nach oben schwingt. Unter diesem Bogengiebel war ein Schädel angebracht. Über dem Bogen erhebt sich eine Flammenvase. An den Seiten sind nochmals zwei Vasen aufgestellt. Unter dem Hauptbild befindet sich eine dreidimensional gestaltete Figurengruppe. Man erkennt einen Sarkophag, der von Bogenansätzen bekrönt wird. Auf diesen sitzen zwei Engel mit langen Fackeln. In der Mitte sieht man eine Krone, die als biblische Krone des Lebens zu deuten ist. An dem Sarkophag ist eine Schrifttafel angebracht. Die lateinische Inschrift erinnert an die Ehefrau Christiane Sabine, geborene Kaps. Die untere Schrifttafel wurde wohl nachträglich angebracht. Sie bezieht sich auf den 1720 verstorbenen Ehemann Heinrich Johann Leupold.
Zur Person/Familie: Heinrich Johannes Leupold war der Sohn des Apothekers Heinrich Leupold, der aus Schleiz im Vogtland nach Zittau gekommen war. Er besuchte das Zittauer Gymnasium und erhielt zusätzlich durch Christoph Vogel Unterricht in Mathematik, Geographie und Geschichte. Sein Studienwunsch war zunächst die Medizin, weshalb er mit Dr. Carl Schröter in Verbindung stand, doch studierte er Jura in Jena und Leipzig. Er hielt sich danach zeitweise in Holland, England und Frankreich auf (1679 in Paris). Später kehrte er nach Zittau zurück, wo er verschiedene Ämter ausübte. Heinrich Johannes Leupold war Stadtrichter und Protonotar beim Stadtrat zu Zittau, er führte die Titel Kaiserlicher Pfalzgraf (Comes palatinus Caesarius) und Ratsherr (consul), außerdem wurde er zum Bürgermeister gewählt. Er heiratete am 21.9.1683 Christiane Sabine Kaps. Zwischen 1684 bis 1689 starben fünf ihrer Kinder früh. Heinrich Johannes Leupold besaß mit seinem Bruder Heinrich Georg Leupold das Hausgrundstück in der Neustadt 35. Er tat sich durch Schenkungen an die Ratsbibliothek hervor.
Kommentar: Im Erscheinungsbild schließt sich das Epitaph an dasjenige für Heinrich George Leupold an, das vielleicht in derselben Werkstatt geschaffen wurde. Beide zeichnen sich durch die plastischen, stark vergoldeten Architekturen aus, die durch illusionistische Wandmalereien erweitert werden. In Zittau stehen sie diesbezüglich alleine da. Auch die Bildhauerei und Malerei ist von herausragender Qualität Möglicherweise wurden die Schnitzarbeiten vom Merseburger Bildhauer Johann Michael Hoppenhaupt (1685–1751) geschaffen, der die sehr ähnlichen schnitzerischen Arbeiten in der Hainewalder Kirche schuf und für den 1708 datierten Herkulesbrunnen auf der Neustadt verantwortlich zeichnete. Auch die Malerei zeigt dieselbe Handschrift, derselbe Maler dürfte überdies das Gemälde des Epitaphs für Christoph Paul geschaffen haben.

Material/Technik

Holz, Wandmalerei / farbige Fassung

Maße

Länge
370 cm
Breite
210 cm
Höhe
70 cm

Literatur

  • Knüvener, Peter (Hrsg.) (2018): Epitaphien, Netzwerke, Reformation : Zittau und die Oberlausitz im konfessionellen Zeitalter. Görlitz, Seite 532
Städtische Museen Zittau

Objekt aus: Städtische Museen Zittau

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