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Ehemalige Synagoge Laufersweiler [o. Inv.]
Persönliche Dokumente von Simon Grünewald (Förderkreis Synagoge Laufersweiler e.V. CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Förderkreis Synagoge Laufersweiler e.V. (CC BY-NC-SA)
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Persönliche Dokumente von Leo Grünewald

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Beschreibung

Ende des Jahres 2018 wurden persönliche Dokumente von Leo Grünewald im Internet zum Verkauf angeboten. Darunter befanden sich Geburtsurkunden, Arbeitszeugnisse, Billets seiner Ausreise nach Uruguay, eine Heiratsurkunde, Fotos, ect., wovon eine Auswahl hier zu sehen ist. Seine Familie erwarb diese und überließ sie 2019 dem Forst-Mayer-Zentrum in Laufersweiler. Anhand der Dokumente lassen sich wichtige Stationen in seinem Leben nachvollziehen.

Leo Grünewald wird 1922 als jüngster von drei Söhnen einer jüdischen Familie in Rheinböllen geboren. Seine Eltern sind Simon Grünewald und Ida, geborene Lazarus. Bis 1937 besucht er die Evangelische Volksschule in Rheinböllen, anschließend beginnt er in Köln eine Lehre als Schreiner.
Gemeinsam mit seiner 9-jährigen Cousine Inge Grünewald aus Frankfurt reist er im Dezember 1939 von Hamburg nach Genua, am 28. Dezember verlassen sie Italien auf dem Dampfer Conte Grande über Barcelona in Richtung Uruguay. Alleine überlebt Leo Grünewald den Zweiten Weltkrieg in Montevideo. Die beiden Brüder Ernst und Herbert leben im fernen Kapstadt in Südafrika. Simon und Ida Grünewald werden 1942 nach Sobibor deportiert und überleben den Holocaust nicht.

Als der Krieg endet, entschließt sich Leo zur Auswanderung. Im August 1950 reist er auf der Genova von Montevideo nach Genua, von dort weiter nach Israel. Leo Grünewald arbeitet zuletzt bei einem Innenausstatter, der ihm zu seiner Abreise ein hervorragendes Arbeitszeugnis ausstellt. Er wünscht ihm „in der neuen Heimat, das zu finden, was er sehnsüchtig erwartet“ und bezeichnet ihn als „ganz netter Kerl, den man gerne rum hat“.
Am 26. Mai 1959 schließen Leo und Rosa in Tel Aviv den Bund der Ehe. Hier trifft er auch seinen Bruder Ernst wieder, der sich ebenfalls für einen Neuanfang in Israel entschieden hat. Der Bruder Herbert verbleibt zunächst in Südafrika, wandert später nach Australien aus.

Bereits von Uruguay aus beginnt Leo Grünewald seine Bemühungen um „Wiedergutmachung“. In einem etwa 20 Jahre andauernden Verfahren werden Entschädigungszahlungen für das verlorene Grundstück und den Besitz der Familie Grünewald verhandelt.

Material/Technik

Papier, Fotografien

Ehemalige Synagoge Laufersweiler

Objekt aus: Ehemalige Synagoge Laufersweiler

Die 1911 erbaute Synagoge Laufersweiler erinnert an die einst zahlreichen jüdischen Gemeinden in den kleinen Dörfern und Kleinstädten des...

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