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Landesgeschichtliche Vereinigung für die Mark Brandenburg e.V., Archiv Handzeichnungen, Druckgraphik, Gemälde Porträts [LGV-Archiv, B 132-01, Bl. 21]
Die Schwestern Hainchelin (Landesgeschichtliche Vereinigung für die Mark Brandenburg e.V., Archiv CC BY)
Herkunft/Rechte: Landesgeschichtliche Vereinigung für die Mark Brandenburg e.V., Archiv / Thomas Voßbeck, 2020 (CC BY)
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Hainchelin, Maria Ulrike und Henriette

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Beschreibung

Kupferstich von Georg Gropius (nach Zeichnung von Friedrich Gilly 1796), publiziert 1798
Das Doppelbildnis der Schwestern Manon und Anna Henriette Hainchelin fertigte Friedrich Gilly (1772–1800) 1796, worauf schon die Kunsthistorikerin Hella Reelfs (1928–2006) aufmerksam machte (Abb.: Börsch-Supan, S. 8). Es sind halbfigurige Profildarstellungen, medaillonartig im Oval, die hintere lebhaftere Schwester ist im Haar mit Rosen und Myrten bekränzt, die vordere mit den Bändern in den hochgebundenen Haaren steht aufrecht. Maria Ulrike ("Manon") Hainchelin (1771–nach 1835) war die Braut Friedrich Gillys, erkennbar an dem Medaillon mit dem "G", das sie auf ihrer Brust trägt. Die Darstellung mag angeregt sein von Schadows Doppelbildnis der Kronprinzessin Luise und der Prinzessin Friederike, die seit 1793 die Berliner bezauberten. Da Gilly 1796 sein Reisestipendium antreten wollte, könnte es sich um ein Abschiedsgeschenk gehandelt haben. Die Ausführung als Punktierstich und die Veröffentlichung verwundert, worauf auch Eva Börsch-Supan hinwies.
Bei dem Stecher handelt es sich um Georg Gropius (1776-1850), den Vater des später bekannten Berliner Verlegers George Gropius (1802–1842). Er hatte in Berlin zwar das Kupferstecherhandwerk erlernt, arbeitete 1796 als Kupferstecher mit den Gebrüdern Catel in der Schweiz und war 1797–1801 Hauslehrer der Kinder Wilhelm von Humboldts, lebte aber ab 1816 als österreichischer Diplomat und Förderer archäologischer Forschungen in Griechenland (Stammfolge Gropius in: Deutsches Geschlechterbuch, 160, 1972, S. 227f.).
Das Blatt erschien im "Taschenbuch für 1798" (bei Vieweg in Braunschweig) als Modekupfer. Das Doppelbildnis als Gleichnis für "Anmut und Würde", so der Titel einer 1793 veröffentlichten Schrift Schillers, mag nach Hella Reelfs eine zeitlose tiefere Sinnschicht und die Reproduktion dieser ansonsten ja eher privaten Zeichnung inspiriert haben.

Provenienz: Erworben 2020 (Selekt aus dem Nachlass Dr. Hella Reelfs).

Literatur: Eva Börsch-Supan: Zeichnungen, Druckgraphik und Briefe Friedrich Gillys und seines Kreises aus der Wilhelm-Soldan-Sammlung im Berliner Kupferstichkabinett. In: Jahrbuch der Berliner Museen, N.F. 52 (2010), S. 55–83, hier S. 59ff. (m. Abbildungen der Zeichnung und des Punktierstichs S. 61).

Beschriftung/Aufschrift

Bez. unter dem ovalen Rahmen "gezeich: v: Fr: Gilly. / gest: v: G: Gropius."

Material/Technik

Kupferstich in Punktiermanier, koloriert, auf gebräuntem Papier

Maße

Blattgröße: Höhe 10,7 cm, Breite 7,2 cm

Danksagung

Dank an das Land Berlin (digiS) / Förderprogramm zur Digitalisierung von Objekten des kulturellen Erbes Berlins 2020

Karte
Veröffentlicht Veröffentlicht
1798
Friedrich Vieweg und Sohn (Verlag)
Braunschweig
Vorlagenerstellung Vorlagenerstellung
1796
Friedrich Gilly
Berlin
Druckplatte hergestellt Druckplatte hergestellt
1798
Georg Christian Gropius
Berlin
1795 1800
Landesgeschichtliche Vereinigung für die Mark Brandenburg e.V., Archiv

Objekt aus: Landesgeschichtliche Vereinigung für die Mark Brandenburg e.V., Archiv

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