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Museum Ulm Alte Kunst [1970.9031]
Johann Heinrich Schönfeld: Kreuztragung Christi (Ulmer Museum CC BY-NC)
Herkunft/Rechte: Ulmer Museum / Karl-Siegfried Mühlensiep, Neu-Ulm (CC BY-NC)
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Johann Heinrich Schönfeld: Kreuztragung Christi

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Beschreibung

Als sich Johann Heinrich Schönfeld von 1633 bis 1639 in Rom aufhielt, entstand dieses subtil gemalte, von feinen Farbvaleurs durchsetzte Meisterwerk. Es ist das erste bekannte Werk Schönfelds mit einem christlichen Thema: In der Mitte des Bildes ist der kreuztragende Jesus Christus zu sehen, der von Schergen teils zu Fuß und teils zu Pferd begleitet wird. Christus bricht in diesem Augenblick unter dem Kreuz zusammen, so dass ihm Veronika das berühmte Schweißtuch reicht. Rechts im Vordergrund erblickt man eine Gruppe mit zwei Frauen und einem Mann. Der Jünger Johannes beugt sich über die ohnmächtige Maria, ihr zur Seite kniet Maria Magdalena. Links im Vordergrund sitzen auf Steinquadern zwei einander zugewandte Frauen, die von dem sich vor ihren Augen abspielenden Drama unberührt bleiben. Ihr Vorhandensein scheint rein kompositionelle Gründe zu haben. Anders verhält es sich mit den in einiger Entfernung auf einem Hügel stehenden antikisch gewandeten Greisen, die auf die Szene im Vordergrund zeigen. Bei der Bildkomposition ließ sich Schönfeld von berühmten italienischen Zeitgenossen wie Jacques Callot und Guido Reni beeinflussen. Das kleine Tafelbild macht deutlich, dass Schönfelds Kunst im klassischen Schönheitsideal der Renaissance wurzelt. Die Bildsprache des Werks ähnelt der von Nicolas Poussin, dem Hauptvertreter der klassizistischen Strömung im 17. Jahrhundert. Das auffällige kleine Format des Bildes lässt darauf schließen, dass es wohl als "modello" angefertigt wurde, also als Probestück gedient hat, dem ein Auftrag für ein großes Gemälde folgen sollte. Das Thema der Kreuztragung wurde vom Künstler mehrmals gestaltet; so auch auf einer späteren Tafel des Germanischen Nationalmuseums Nürnberg, auf der wesentliche kompositionelle Elemente und Figurentypen wiederkehren.

Material/Technik

Ölfarbe auf Kupferblech

Maße

H 29 cm, B 24 cm

Museum Ulm

Objekt aus: Museum Ulm

Das Museum Ulm bietet mehr als 30 000 Jahre Kunst und Kulturgeschichte, präsentiert in 7 Gebäuden, u.a. in einem Kaufmannshaus der Renaissance sowie...

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