Porträt von Friedrich Heinrich von Oranien. Der niederländische Statthalter ist hier in jungen Jahren als Halbfigur dargestellt. Die Arme hat er in die Seiten gestemmt. Sein freundlicher Blick begegnet dem Betrachter. Er präsentiert sich hier mit halblangem, natürlichem Haar und Kinn- bzw. Schnurrbart. Außerdem trägt er eine Rüstung mit schulterbreitem Spitzenkragen. Rechts hinter ihm befindet sich ein Vorhang. Links hinter ihm erhascht man einen Blick aus einem Fenster oder gar auf ein Gemälde mit kriegerischen Darstellungen. Die Schlacht tobt. Das Bildnis ist oval gefasst. Links oben über dem Bildnis ist ein bekröntes Wappen zu sehen, auf der anderen Seite ein Lorbeerkranz mit innenliegender Schrift: "honi soit qua maly pense".
Friedrich Heinrich von Oranien war von 1625 bis zu seinem Tod Statthalter der Vereinigten Niederlande. Beim Achtzigjährigen Krieg kämpfte er mit an der Front, beim Dreißigjährigen Krieg hingegen hielt er sich raus und unterstützte den König Gustav Adolf ab 1631 nur finanziell. Seine Tochter, Luise Henriette von Oranien, verheiratete er mit dem Kurfürsten Friedrich Wilhelm von Brandenburg, von dem die Stiftung Händel-Haus ebenfalls ein Blatt besitzt (Vgl. BS-III 405).
Die Vorlage für dieses Blatt war ein Gemälde vom flämischen Maler Anton van Dyck (1599-1641), der zwischen 1629 und 1630 den Prinzen in Holland porträtiert hat, was auch mit dem Alter des Dargestellten gut zusammen passt. Viele Stecher haben daraufhin Dycks Gemälde, das sich heute im Prado National Museum in Madrid befindet, nachgestochen, darunter auch Matthaeus Merian d.Ä. (1593-1650), der für eine Publikation von Cornelis Danckaert von 1642 dieses Porträt schuf, das dem vorliegenden Blatt schon sehr nah kommt. Im Blatt wurde vermerkt, dass Balthazar Moncornet (1598-1668), der zu dieser Zeit als Kupferstecher und Verleger in Paris tätig war, das Blatt verfertigt hat, was wiederum heißt, dass er es gestochen und gedruckt bzw. verlegt haben könnte. Ein weiteres Exemplar des Stichs befindet sich heute in der Staatsbibliothek zu Berlin, es wurde sogar nachträglich handkoloriert.
Signatur: B. Moncornet excu.
Beschriftung: FRED. HENRY, PAR LA GRACE DE DIEV PRINCE D´ORENGE, COMTE DE NASSAV, ETC. MARQVIS DE LA VERE ET VLISSENGE, BARON DE BREDA GRAVE &.
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