Porträt von Jean-Baptiste Lully. Der italienische Komponist wird hier als Brustbild nach rechts gezeigt. Sein kritischer Blick ist auf den Betrachter gerichtet und wirkt ein bisschen so, als rümpfe er die Nase. Er trägt eine lange Perücke und einfache Kleidung, aber mit Spitzenbesatz an den Hemdssäumen. Das Bildnis ist von einem ovalen Rahmen umgeben, an dem unten ein ovales Medaillon mit einem bekrönten Wappen prangt. Auf einer Brüstung darunter erscheint eine zweizeilige, französische Inschrift.
Jean-Baptist Lully verbrachte seine Kindheit am Hof des Großherzogs der Toskana. Roger de Lorraine nahm ihn mit nach Frankreich und brachte ihn bei der Grande Mademoiselle Anne Marie Louise d'Orléans im Palais des Tuileries unter. Dort erlernte er bald Komposition, Ballettanz und Cembalospiel. Bei einer Aufführung in Paris wurde er vom späteren König Ludwig XIV. erkannt und er ernannte ihn 1653 zum Compositeur de la musique instrumentale, 1661 zum Surintendant de la musique du roi, wie es im vorliegenden Blatt die Inschrift besagt.
Als Stecher kommen hier drei Personen in Frage: Gerard Edelinck (1640-1707), französischer Kupferstecher flämischer Herkunft, der in Paris starb; Jean Edelinck (1643-1680), ebenfalls flämischer Herkunft, in Nebentätigkeit Verleger und in Paris gestorben; sowie Nicolas Etienne Edelinck (1681-1767), ein in Frankreich tätiger Kupferstecher. Das British Museum in London, das ebenfalls ein Exemplar besitzt, tendiert zu Gerard Edelinck und datiert das Blatt ohne Begründung auf 1695.
Signatur: Edelinck Sculpsit.
Beschriftung: Jean Baptiste Lully. Sur-intendant de la Musique du Roy.
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