museum-digitaldeutschland
STRG + Y
de
Stiftung Händel-Haus Halle Bilder- und Graphiksammlung [BS-IV 2]
Die Mitternachtsunterhaltung, oder die Punschgesellschaft (Stiftung Händelhaus, Halle CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Stiftung Händelhaus, Halle (CC BY-NC-SA)
1 / 2 Vorheriges<- Nächstes->

Die Mitternachtsunterhaltung, oder die Punschgesellschaft

Kontakt Zitieren Datenblatt (PDF) Originalversion (Datensatz) Entfernung berechnen Zum Vergleich vormerken Graphenansicht

Beschreibung

Auf diesem Blatt wird eine Mitternachtsunterhaltung oder eine Punschgesellschaft dargestellt. Man erkennt einen getäfelten Raum mit den Hüten der Anwesenden an den Wänden. Zu sehen sind insgesamt elf Männer, die um einen Tisch herum verteilt sind. Am linken Blattrand ist ein Mann auf seinem nach hinten gekippten Stuhl eingeschlafen, seine Perücke ist ihm vom Kopf gerutscht. Der Mann rechts von ihm raucht Pfeife und scheint dem Schlafenden einen Schlüssel zu klauen. An seinem Rücken lehnt ein weiterer Mann, er raucht ebenfalls Pfeife und man sieht nur seinen Hinterkopf. Es folgen weiter rechts zwei Männer, die sich unterhalten und eine Art Ruhepol an diesem Tisch schaffen, denn neben ihnen wird es bewegter: ein Mann erhebt sein Glas und prostet seinem Nachbarn zu, während er ihm seine Perücke aufsetzt. Der Mann nimmt davon kaum Notiz, denn er wendet sich Pfeife rauchend dem Punschgefäß vor ihm zu. Hinter ihm hält sich ein Mann den Kopf, ein anderer neben ihm ganz am rechten Blattrand versucht seine Pfeife zu entzünden, doch er sengt nur seinen Hemdsärmel an. Die größte Bewegung im Blatt stammt von den beiden Herren vor dem Tisch: Ein Mann ist von seinem Stuhl gefallen und liegt am Boden, sein Glas ist zerbrochen und er trägt keine Perücke, vermutlich hängt diese samt Hut links an der Wand über dem Schlafenden. Ein Mann über dem am Boden Liegenden hält sich an einer Stuhllehne fest, während er den Inhalt einer Flasche über die Glatze des Liegenden entleert. Er scheint betrunken, als Hinweis darauf, klammert er sich am Stuhl fest, wankt dabei, seine Perücke rutscht ihm vom Kopf und seine Kleidung ist ungeordnet. Alles in allem sieht man hier ein wüstes Gelage, die leeren Flaschen türmen sich unter einem Tisch auf der linken Seite.
Diese unbekannte Radierung entstand nach einem, zum Stich seitenverkehrten, Gemälde von dem britischen Maler und Grafiker William Hogarth (1697-1764), einem bedeutenden Künstler des 18. Jahrhunderts, der sich sozialkritisch mit seiner Umwelt auseinander gesetzt hat. Vermutlich ist dies hier ein illegaler Nachdruck von Hogarths Kupferstich von 1733. Gegen Raubdrucke ging Hogarth selbst vor. Er erwirkte 1735 ein Urheberrechtsgesetz, das auch heute noch nach ihm benannt ist (Hogarth Act).

Beschriftung: A Midnight Modern Conversation.

Material/Technik

Radierung auf Papier

Maße

H: 20,1 cm; B: 25,4 cm (Motivmaß).

Literatur

  • Sasse, Konrad (Hrsg.) (1966): Katalog zu den Sammlungen des Händel-Hauses in Halle : 4. Teil: Bildsammlung - Hogarth-Graphik, Darstellungen zur Geschichte, Händel-Pflege und Musikkunde. Halle an der Saale
Vorlagenerstellung Vorlagenerstellung
1733
William Hogarth
Vorlagenerstellung Vorlagenerstellung
1733
William Hogarth
1732 1735
Stiftung Händel-Haus Halle

Objekt aus: Stiftung Händel-Haus Halle

1937 erwarb die Stadt Halle das in der Großen Nikolaistraße gelegene Geburtshaus des berühmten Komponisten Georg Friedrich Händel und eröffnete hier...

Das Museum kontaktieren

[Stand der Information: ]

Hinweise zur Nutzung und zum Zitieren

Die Text-Informationen dieser Seite sind für die nicht-kommerzielle Nutzung bei Angabe der Quelle frei verfügbar (Creative Commons Lizenz 3.0, by-nc-sa) Als Quellenangabe nennen Sie bitte neben der Internet-Adresse unbedingt auch den Namen des Museums und den Namen der Textautorin bzw. des Textautors, soweit diese ausdrücklich angegeben sind. Die Rechte für die Abbildungen des Objektes werden unterhalb der großen Ansichten (die über ein Anklicken der kleineren Ansichten erreichbar werden) angezeigt. Sofern dort nichts anderes angegeben ist, gilt für die Nutzung das gerade Gesagte. Auch bei der Verwendung der Bild-Informationen sind unbedingt der Name des Museums und der Name des Fotografen bzw. der Fotografin zu nennen.
Jede Form der kommerziellen Nutzung von Text- oder Bildinformationen bedarf der Rücksprache mit dem Museum.