Vermählung Mariä; nach Raffael. Kupferstich von Giuseppe Longhi, 1820.
Beschriftet direkt unter dem Bild, links: „Raffaello Sanzio dip. 1504“, rechts: „Gius. Longhi dis. e inc. Milano 1820“, darunter – links und rechts eines kaiserlichen Wappens – Lobgedicht auf Raffael, Widmung für Kaiser Franz I. von Österreich und Publikationsangaben.
Das von Raffael 1504 hergestellte Gemälde bezieht sich auf die Überlieferung von der Vermählung der Jungfrau Maria mit Josef. Demnach soll, als Maria zwölf Jahre alt war, der Hohepriester Zacharias alle Witwer von Judäa zusammengerufen haben, um einen geeigneten Heiratskandidaten zu finden. Jeder von ihnen sollte einen Stab mitbringen. Diese sammelte Zacharias ein und ging mit ihnen in den Tempel, um ein Zeichen Gottes zu erlangen. Als er herauskam hatte nur der Stab Josefs sich verändert (hier dargestellt durch die Blüten, die aus dem Stab sprießen).
Dargestellt ist der Moment der Ringübergabe mit dem Hohenpriester, Maria und Josef im Zentrum, links die Gruppe der Tempeljungfrauen, rechts die Gruppe der abgewiesenen Freier, von denen zwei aus Enttäuschung ihre Stäbe zerbrechen. Im Hintergrund ist der Tempel in Form eines kuppelüberwölbten Rundbaus zu sehen.
Von Giuseppe Longhi sind vier Stiche nach Werken von Raffael bekannt, drei Abdrucke davon – außer der ‚Vermählung‘ eine ‚heilige Familie‘ und die ‚Madonna de Velo‘ – finden sich in der Wredow-Kunstsammlung. | Wolfgang Rose
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