Ornamentkanon und Zierstil der Bronzezeit überliefern vor allem streng geometrische Darstellungen. Zacken, Strahlen und Dreiecke, zusammengesetzt zu Sonnenmotiven, sind seit dem Ende der Steinzeit bekannt. Sie erscheinen auf Tongefäßen, später auf vielerlei bronzenen und auch goldenen Schmuckscheiben.
Zu den Neuerungen, die seit dem 16. Jh. v. Chr. aus dem Donauraum nach Mittel- und Nordeuropa gelangten, gehörte auch das Speichenrad, das sich in vielen lokalen Varianten des Trachtschmucks findet.
Radnadeln sind ein typischer Trachtbestandteil der Frauen-gräber der westlichen Hügelgräberkulturen im 16.-13. v. Jh.
Der Schmuck selbst offenbart starke lokale Traditionen. So gehören die beiden bronzenen Radnadeln aus einem Siedlungsareal von Wetzendorf (Karsdorf) im nördlichen Burgenlandkreis zu den ganz wenigen Radnadeln, die auf eine eigenständige Formgebung dieser Nadeln in Mitteldeutschland hinweisen: wegen der Verbindung aus niedersächsischem Radkopf und beidseitiger Profilierung.
Die Nadeln wurden zusammen mit weiteren Funden (bronzene Schmuckscheibe, Feuersteinpfeilspitze, Bernsteinperle, bronzenes Nadelschaftfragment, Bronzegussfragment) in einer Grube aufgefunden (Deponierung?).
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