Unbekannter Fotograf, Druck, Verlag O. Schleich Nachfolger, Dresden, um 1900, gestempelt 28.5.1902.
Die oben rechts zu lesende Bezeichnung „Bankstraße“ verwundert, da es zu keiner Zeit offiziell eine Straße dieses Namens in Münster gab, geschweige denn, dass die damalige Gasse vor der Reichsbank jemals so hieß. Rechts von der Bank befand sich das 1871 fertiggestellte katholische Gesellenhospiz von dem münsterischen Diözesanbaumeister Hilger Hertel dem Älteren (1831-1890) im neugotischen Stil. Das Haus vorne rechts gehörte der Familie Hötte. Der Mäzen Joseph Hötte (1838-1919) – der u. a. die Mariensäule am gleichnamigen Platz in Münster sowie hohe Summen für Kirchen, Hospitäler und andere karitative Einrichtungen spendete – ließ sein Wohnhaus 1884 mit einer Fassade im Renaissance-Stil und Erker mit Türmchen umbauen. Bis auf die Reichsbank wurden die Gebäude an der Ostseite des Domplatzes im Zweiten Weltkrieg ein Opfer der Bomben.
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