In seiner 1925 erschienen Autobiografie „Der Planet und ich“ widmet der Schriftsteller Heinrich Lhotzky ein Kapitel seinen Eindrücken und Erinnerungen an seinen zweijährigen Schulbesuch am Nieskyer Pädagogium, welches er um 1870 besuchte.
Einstieg in das Kapitel ist ein Gespräch mit einem befreundeten Gymnasialprofessor, über den Roman „Gottfried Kämpfer“ von Hermann Anders Krüger, welcher ihm das Buch mit folgenden Worten vorlegte: „Ich habe jetzt ein Erziehungsbuch gelesen, das ist wirklich glatt erlogen. So was gibt's gar nicht.“ Lhotzky erwidert daraufhin: „Hören Sie, nach dem Wenigen, was ich hier flüchtig lese, kann ich Ihnen schon sagen, daß alles wahr ist, was in dem Buche steht. Ich habe es selbst erlebt, war selbst Schüler von Girdein. Wenn man das Wort umkehrt, heißt es Niedrig, und in meiner Jugend erschien ein entzückendes Buch, das führte die Aufschrift: Tapeinon, und war von einem Lehrer unserer Anstalt namens Schneider geschrieben. Ich kannte alle darin erwähnten Schüler. Das waren meine Kameraden. Und das griechische Tapeinon heißt im Deutschen niedrig. In allen slawischen Sprachen aber heißt niedrig Niesky…“
Im folgenden berichtet er über Erziehung, Pädagogik, Tagesablauf und Erlebnisse an der Nieskyer Internatsschule der Herrnhuter Brüdergemeine.
Das Buch wurde 1925 vom Haus Lhotzky Verlag Ludwigshafen, Bodensee herausgegeben, Druck: H. Laupp jr in Tübingen.
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