"Ein Bureau für Damen" nannte der Leipziger Tischler Friedrich Gottlob Hoffmann den Entwurf für dieses zierliche Schreibmöbel aus Mahagonifurnier und vergoldeten Bronzen. Sowohl der dreischübige Kommodenunterbau, als auch der Aufsatz mit Schreibklappe und darüberliegendem Kopfschub sind von übereck gestellten Säulen flankiert. Im Hauptgesims ist zusätzlich ein sehr niedriger Schubkasten untergebracht. Darüber erhebt sich eine Hohlkehle mit Zahnschnittfries und Mäandergalerie, worin sich eine weitere Schublade verbirgt. Anders als bei einfacheren Varianten des Entwurfs reichen die Säulen bis unter das Hauptgesims, eine korrekte architektonische Gliederung, die auf die königliche Bestellung hinweisen könnte. Das Möbel befindet sich nachweislich seit Ende des 19. Jahrhunderts im Marmorpalais des Neuen Garten in Potsdam. Das Schlösschen war 1785-1893 unter König Friedrich Wilhlem II. erbaut worden und es ist nicht ausgeschlossen, dass das Möbel für diesen Standort erworben wurde.
Henriette Graf
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