Schwarzweißfotografie. Diese Aufnahme aus dem Jahr 1906 zeigt einige Arbeiter der Sayner Hütte in Krupp´scher Zeit (1865-1926) neben einem großen Stator, der für das Elektrizitätswerk in Peking auf der Sayner Hütte gegossen wurde. Die abgebildete Rotorhälfte wurde am 18. Mai 1906 in der Sayner Hütte gegossen und wog 20.000 kg. Im Hintergrund ist das ehemalige Kanonenbohrwerk der königlich-preußischen Zeit (1815-1865) zu erkennen.
Im Jahre 1769 beauftragt der letzte Kurfürst und Erzbischof von Trier, Clemens Wenzeslaus, Herzog von Sachsen (1739-1812), seinen Berginspektor Heinrich Daniel Jacobi (1725-1796), in Sayn bei Koblenz eine Eisenhütte zu erbauen. Die zu seinem Privatbesitz gehörenden Horhauser Gruben im Westerwald belieferten die Hütte mit Eisenerz. Als Folge des Wiener Kongresses erhält das Königreich Preußen das Rheinland als neue Provinz und übernimmt, neben den bereits bestehenden königlich-preußischen Eisenhütten in Gleiwitz (seit 1796) und Berlin (seit 1804), die Sayner Hütte am 1. Juli 1815. Im Jahre 1865 erwirbt der Essener Fabrikant Alfred Krupp (1812-1887) die Sayner Hütte, die unmittelbar am Rhein gelegene Mülhofener Hütte und die Horhauser Erzgruben (Gruben „Georg“, „Luise“ und „Friedrich-Wilhelm“). Die Krisenzeit nach dem 1. Weltkrieg trifft die mittelrheinischen Krupp´schen Hüttenwerke schwer: die Hermannshütte (Neuwied) wird 1925, die Sayner Hütte 1926 und die Mülhofener Hütte 1930, nach Inbetriebnahme des neuen Hochofenwerks in Essen-Borbeck 1929, stillgelegt. Heute gehört das Denkmalareal Sayner Hütte der Stadt Bendorf und wird seit einigen Jahren aufwendig saniert. Am 28. April 2017 wird das Besucherzentrum eröffnet und damit das Gelände für Besucher zugänglich sein.
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