museum-digitaldeutschland
STRG + Y
de
Museum August Kestner Antike Kulturen [3597]
Sarkophag mit Giebeldach (Museum August Kestner CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Museum August Kestner / Christian Rose (CC BY-NC-SA)
1 / 6 Vorheriges<- Nächstes->

Sarg mit Giebeldach

Kontakt Zitieren Datenblatt (PDF) Originalversion (Datensatz) Entfernung berechnen Zum Vergleich vormerken Graphenansicht

Beschreibung

Der hölzerne Sarg stammt aus einer kleinen Nekropole östlich der Pyramide des Niuserre im antiken Busiris (Abusir, Ägypten). Dieses Areal wurde von 1902 bis 1904 von Ludwig Borchardt, dem Entdecker der Nofretete, untersucht. Dabei wurden 31 griechische Bestattungen des 4. Jahrhunderts v. Chr. entdeckt. Über die Deutsche Orientgesellschaft (DOG) gelangte der Sarg 1904 in das damalige Kestner-Museum.
Die griechischen Gräber enthielten u.a. Holzsärge sowohl in anthropoider als auch Truhenform, zu der auch der des Museum August Kestner gehört. Von den insgesamt neun truhenförmigen Särgen verblieben nach Abschluss der Ausgrabungen zwei in Kairo. Sechs kamen nach Deutschland und wurden an Museen in Berlin sowie Leipzig, Bonn, Heidelberg und Hannover verteilt. Der Verbleib eines weiteren Sargs ist unbekannt. Der Sarg in Hannover ist neben dem des Akademischen Kunstmuseums in Bonn das einzige komplett erhaltene Exemplar aus den Grabungen der DOG.
Der Hannoversche Sarg wurde innerhalb der Ziegelsteinvermauerung einer Mastaba entdeckt. Als gewisses Kuriosum wurden die Beine abgesägt und neben dem Sarg bestattet. Im Sarg selbst befand sich zum Zeitpunkt der Aufdeckung noch der in Binden gewickelte, männliche Leichnam. Er ruhte mit dem Kopf auf einem mit Holzspänen gefüllten Kissen. In die Leichenbinden waren Mohnkapseln eingewickelt (wahrscheinlich in rechter Hand haltend). Außerhalb des Sarges sicherten die Ausgräber ein Paar Lederschuhe. Unter dem Sarg fanden sich noch die Überreste eines Lederbeutels sowie Fragmente von roten, gelben und braunen Filzbinden. Bedauerlicherweise hat sich von Beifunden nichts erhalten. Es ist davon auszugehen, dass sie wahrscheinlich nie nach Hannover gelangt sind. (AVS)

Material/Technik

Deckelbretter und Kasten: Pinienholz; Giebeldreieck: Quittenholz

Maße

Länge: 193 cm, Höhe (mit Deckel): 97,5 cm, Breite: 56 cm

Ausführliche Beschreibung

Kombination aus einfachem Pfostenbau (Schmalseiten) und Pfosten-Zargenbau (Langseiten); Boden besteht aus drei durch Holzdübel miteinander verbundenen Brettern. Deckelkonstruktion: 2 Giebeldreiecke auf Schmalseiten des Auslagers gedübelt, darauf zwei Deckelbretter, Firstholz als Dreiviertelstab. - Dekoration: Reste farbiger Bemalung auf Firstholz (gelb, rot), Traufhölzern, Stirnseiten der Deckelbretter, Auflagerhölzer (Flechtbandornament), den Giebelfeldern (blau, weiblicher Kopf in Ranken), Füllbretter der Langseiten (blau, weißes vegetabiles Ornament).

Literatur

  • Bode, Matthias (2000): Die griechischen Holzsarkophage aus Abusir in den deutschen Museen (unveröff. Magisterarb. Uni Bonn). Bonn, 47-59
  • Watzinger, Carl (1905): Griechische Holzsarkophage aus der Zeit Alexanders des Grossen. Leipzig, 3; 13-15; 19-20; 28-30, 66; 73
Hergestellt Hergestellt
-400
Abusir
Gefunden Gefunden
1904
Deutsche Orient-Gesellschaft
-401 1906
Museum August Kestner

Objekt aus: Museum August Kestner

Das Museum August Kestner ist benannt nach August Kestner (1777-1853). Das älteste städtische Museum in der Landeshauptstadt Hannover wird von einer...

Das Museum kontaktieren

[Stand der Information: ]

Hinweise zur Nutzung und zum Zitieren

Die Text-Informationen dieser Seite sind für die nicht-kommerzielle Nutzung bei Angabe der Quelle frei verfügbar (Creative Commons Lizenz 3.0, by-nc-sa) Als Quellenangabe nennen Sie bitte neben der Internet-Adresse unbedingt auch den Namen des Museums und den Namen der Textautorin bzw. des Textautors, soweit diese ausdrücklich angegeben sind. Die Rechte für die Abbildungen des Objektes werden unterhalb der großen Ansichten (die über ein Anklicken der kleineren Ansichten erreichbar werden) angezeigt. Sofern dort nichts anderes angegeben ist, gilt für die Nutzung das gerade Gesagte. Auch bei der Verwendung der Bild-Informationen sind unbedingt der Name des Museums und der Name des Fotografen bzw. der Fotografin zu nennen.
Jede Form der kommerziellen Nutzung von Text- oder Bildinformationen bedarf der Rücksprache mit dem Museum.