Die Laboranordnung kommt aus dem Labor des Vaters der Schenkerin. Sie besteht aus einem halbkugelförmigen, zweihenkligen Kessel mit Ausgußschnaupe. Dieser Kessel ist außen blau und innen weiß emailliert. An einem der randständigen Henkel ist eine Stück grobe Schnur geknotet. Am Boden des Kessels sind ein Firmenzeichen in Form eines Löwen und die Schriftzüge "BAUMANN 92 B" aufgedruckt.
Der Kessel stand im Labor auf einem Ring aus gepressten Korkstücken, an dem Benutzungs- und Hitzespuren erkennbar sind. Das Set wird komplettiert durch vier Stäbe aus Bambus und einen hölzernen Rührlöffel, wie er ähnlich auch in Küchen gebräuchlich ist. Über die Stäbe war nach Aussage der Geberin ursprünglich ein Leinentuch gebreitet, um Fruchtsaft zu filtern.
Diese Anordnung diente im Labor einer Berliner Lebensmittelchemikerin zur Filterung und zum Einkochen bzw. zum Eindampfen von Fruchtsäften, deren Bestandteile anschließend im Labor analysiert wurden.
Nach Aussage der Geberin wurde mit der beschriebenen Anordnung jahrzehntelang die Grenzzahlen der sog. Muttersäfte aus der jährlichen Kirsch- und Himbeerernte bestimmt. Dies diente mit den Befunden der anderen deutschen Rohsaft-Produzenten den Handel vor Verfälschungen der sog. Muttersäfte, d.h. Verwässerungen zu bewahren. Die untersuchten Ernten stammten aus Werder bei Berlin.
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