Auf einer 1,5 mm starken Pappe sind zwei gedruckte Bekanntmachungen der Berliner Verkehrsbetriebe mit Klebstoff jeweils auf die Vorder- und Rückseite aufgezogen. Der Rand ist mit einem schwarzen Papierband umklebt, an den vier Ecken befinden sich vier Löcher, die beim Anbringen des Schildes durch Nägel oder Schrauben entstanden sind. Diese Löcher sind durch Überkleben auf der Rückseite geschlossen. Der Inhalt der Bekanntmachung auf der Vorderseite ist zusammengefaßt folgender: Gepäck, das nicht von einer Person getragen werden kann, wird - unter Berufung auf eine Anordnung des Magistrates von Groß-Berlin und der Polizei - von der Beförderung ausgeschlossen. Tarifpflichtiges Gepäck wird zu bestimmten Zeiten von der Beförderung ausgeschlossen. Grund: Überlastung der öffentlichen Verkehrsmittel. Vor polizeilicher Bestrafung bei Zuwiderhandlung wird gewarnt. Darunter: Berlin, den 20. Mai 1947, Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) und aufgestempelt "Drucksache". Ganz unten links und rechts klein gedruckt: "39/V/29/47 Max Lichwitz, Berlin C2, 5000. 5.,47". Die Bekanntmachung auf der Rückseite ist auf rötlichem Papier gedruckt und lautet: "Rückenlasten wie Rucksäcke, Tornister und dergl. müssen nach den Beförderungsbedingungen vor dem Besteigen der Wagen von den Schultern genommen werden". Kleingedruckt unten links: "8000 Din A 3 10.45. - 39".
Hintergrund dieser Verordnung ist die enorme Zunahme von sog. Hamsterfahrten von Berlinern ins Stadrandgebiet und ins Berliner Umland. Bei diesen Fahrten wurden aus damaliger Sicht wertvolle Gegenstände und Geld gegen Lebensmittel eingetauscht. Gleichzeitig versuchten Berlinerinnen und Berliner, auf Feldern zu "stoppeln", das heißt Feldfrüchte einzusammeln.
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