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Museum August Kestner Antike Kulturen Glanzlichter des Museum August Kestner [1970.48]
Orpheus unter den Tieren (Museum August Kestner CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Museum August Kestner / Christian Tepper (CC BY-NC-SA)
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Orpheus unter den Tieren

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Beschreibung

Obwohl es bereits in der Spätantike entstanden ist, muß die Darstellung auch den Christen des Klosters noch etwas bedeutet haben. Denn es ist offenbar im 5. oder 6. Jahrhundert n. Chr. ausgebessert worden. In der Spätantike hatte eine auf Orpheus zurückgeführte Geheimlehre, die Orphik, viele Anhänger. Ihre Grundsätze ähnelten denen des Christentums. Bischof Eusebius von Caesarea (um 260–399 n. Chr.) verglich sogar die Wirkung der Musik des Orpheus auf die menschliche Seele mit der des Wortes Gottes. Der Typus des ‚Orpheus unter den Tieren‘ wurde von der christlichen Kunst übernommen, um Christus als ‚Guten Hirten‘ darzustellen.
Die Angleichung des musizierenden Orpheus an die Thematik des sogenannten Hirtengenres – wie sie besonders in der römischen Sarkophagkunst des späten 3. Jahrhunderts n. Chr. zu finden ist – hat nichts mit einer Christianisierung zu tun. So sind beispielsweise auch Deutungen des Orpheus als Christusbild auf Sarkophagen und in der Katakombenmalerei mit Vorbehalt zu betrachten. Die Literatur der Kirchenväter enthält in erster Linie Gegenüberstellungen als Vergleiche zwischen Orpheus und Christus. Die vielfältigen Beziehungen zwischen Orpheus und Christus machen es verständlich, daß das Bild des Sängers im Kloster belassen wurde. (AVS)

Material/Technik

Marmor, diverse andere Steinarten

Maße

Höhe: 176 cm, Breite: 171 cm

Ausführliche Beschreibung

Auf dem Mosaik ist der berühmte Sänger aus Thrakien, Orpheus, dargestellt. Orpheus, der auf einem Felsen sitzt, wird in dichtem Kreis von verschiedenen Tieren umringt. Zu seinen Füßen lagern Steinbock, Pferd und Panther. Außerdem finden sich Eber, Kranich, Hirsch, Zebu, Löwe, Antilope, Hase, Hund, Schlangen, ein krokodilartiges Tier und eine Eidechse als Zuhörer ein. Zu Häupten des Sängers versammeln sich Tauben, ein Fasan, ein Wasservogel und Pfau. Das Mosaik stammt aus einem Kloster in Antiochia am Orontes.

Literatur

  • Liepmann, Ursula (1974): Ein Orpheusmosaik im Kestner-Museum zu Hannover. In: Niederdt. Beiträge zur Kunstgeschichte, 1974, 9-36, 9-36
Museum August Kestner

Objekt aus: Museum August Kestner

Das Museum August Kestner ist benannt nach August Kestner (1777-1853). Das älteste städtische Museum in der Landeshauptstadt Hannover wird von einer...

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