museum-digitaldeutschland
STRG + Y
de
Museum Ulm Archäologie [B 79]
Vollgriffschwert (Ulmer Museum CC BY-NC-ND)
Herkunft/Rechte: Ulmer Museum / Karl-Siegfried Mühlensiep, Neu-Ulm (CC BY-NC-ND)
1 / 1 Vorheriges<- Nächstes->

Vollgriffschwert

Kontakt Zitieren Datenblatt (PDF) Originalversion (Datensatz) Entfernung berechnen Zum Vergleich vormerken Graphenansicht

Beschreibung

Seit der frühen Bronzezeit ist erstmals der Kupferbergbau belegt. In Schmelzöfen versetzte man das gewonnene Kupfer mit Zinn. Aus der hergestellten Bronze wurden eine Vielzahl verschiedener Waffen, Geräte und Schmuck gegossen. Bekannt war sowohl die Technik des Vollgusses wie des Hohlgusses mit Lehm- und Wachskern. Die ältesten aus Bronze hergestellten Waffen waren Dolche verschiedener Form. Aus dem Dolch entwickelte sich bis zum 16. Jahrhundert v. Chr. durch Verlängerung der Klingen und Vergrößerung der Griffenden das Schwert - Waffe und Statussymbol für den Besitzer zugleich. In der Mittelbronzezeit kam der Typ des Vollgriffschwerts in Gebrauch, dessen Herstellung eine weit entwickelte Technik des Bronzegusses voraussetzt. Der Metallgriff ist bei diesen Schwertern auf die Griffzunge der Klinge aufgegossen und am Heft vernietet. 1963 förderte ein Bagger aus einer Kiesgrube bei Gerlenhofen (Neu-Ulm) ein Vollgriffschwert zu Tage. Es gehört zum spätbronzezeitlichen Typus Riegsee, der nach Grabfunden an einem kleinen See in Oberbayern benannt wurde. Die Form des Schwertes und die Verzierung des Griffes unterscheidet dieses Exemplar von anderen gefundenen Vollgriffschwertern. Aus der Kiesgrube am Rand der Illeraue, in der dieses Schwert gelegen hatte, wurden sieben weitere Schwerter verschiedener Typen der Späten Bronze- und Frühen Urnenfelderzeit gefunden. Aufgrund der hohen Anzahl solcher Flussfunde in Mitteleuropa kann davon ausgegangen werden, dass viele dieser Schwerter absichtlich in den Fluss geworfen wurden. Dieser Brauch der bewussten Versenkung von Waffen, Geräten und Schmuck ist womöglich Ausdruck der einstigen mythisch-religiösen Verehrung der Flüsse.

Material/Technik

Bronze, gegossen

Maße

L 71 cm, 918 g

Literatur

  • Wehrberger, Kurt (2001): Fundort Kiesgrube. Gewässerfunde von der Oberen Donau und ihren Zuflüssen. In: Kuhnen, Hans-Peter (Hrsg.): abgetaucht, aufgetaucht. Flussfundstücke. Aus der Geschichte. Mit ihrer Geschichte. Schriftenreihe des Landesmuseums Trier Nr. 21, S. 43-66
Hergestellt Hergestellt
-1200
Gefunden Gefunden
1963
Heinrich Wiedemann (Finder)
Gerlenhofen
-1201 1965
Museum Ulm

Objekt aus: Museum Ulm

Das Museum Ulm bietet mehr als 30 000 Jahre Kunst und Kulturgeschichte, präsentiert in 7 Gebäuden, u.a. in einem Kaufmannshaus der Renaissance sowie...

Das Museum kontaktieren

[Stand der Information: ]

Hinweise zur Nutzung und zum Zitieren

Die Text-Informationen dieser Seite sind für die nicht-kommerzielle Nutzung bei Angabe der Quelle frei verfügbar (Creative Commons Lizenz 3.0, by-nc-sa) Als Quellenangabe nennen Sie bitte neben der Internet-Adresse unbedingt auch den Namen des Museums und den Namen der Textautorin bzw. des Textautors, soweit diese ausdrücklich angegeben sind. Die Rechte für die Abbildungen des Objektes werden unterhalb der großen Ansichten (die über ein Anklicken der kleineren Ansichten erreichbar werden) angezeigt. Sofern dort nichts anderes angegeben ist, gilt für die Nutzung das gerade Gesagte. Auch bei der Verwendung der Bild-Informationen sind unbedingt der Name des Museums und der Name des Fotografen bzw. der Fotografin zu nennen.
Jede Form der kommerziellen Nutzung von Text- oder Bildinformationen bedarf der Rücksprache mit dem Museum.