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Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg Glas [XIII 853]
Deckelpokal mit emblematischem Dekor, XIII 853. (Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg / Pfauder, Wolfgang (2019) (CC BY-NC-SA)
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Deckelpokal mit emblematischem Dekor

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Beschreibung

Pokal mit zugehörigem Deckel aus farblosem Glas , breiter Scheibenfuß mit versenktem und mattiertem Spitzblattfries mit polierter Mittelrippe, massiver Schaft aus facettiertem Baluster mit eingestochener Luftblase zwischen zwei kräftigen Ringscheiben. Angesetzt eine auslandende, becherförmige Kuppa, deren Ansatz den Spitzblattdekor wiederholt. Die Kuppawandung ist umlaufend in Mattschnitt mit einem Groteskendekor und vier runden Feldern mit Putten dekoriert, die mit Pfeil und Bofen hantieren, darin jeweils eine Inschrift: "Rien ne m'arreté" (Putto stößt Grenzstein um; "Je mourrais ou je l´emporterai" (Putto mit Kriegsfahne); "Tardif Amant fâcheux" (Putto schlägt mit dem Bogen nach einer Schildkröte); "Amour n'a point peur" (Putto mit Bogen und Palmwedel steht auf einem toten Hasen). Der Rand der Mündung sowie des Deckels ist mit einem geschliffenen Rundbogenfries verziert. Die Schulter des gebauchten Deckels nimmt den Groteskendekor der Kuppawandung wieder auf, der Übergang zum Knauf das Spitzblattmotiv, der mit einer Luftblase eingestochene Knaufbaluster ist wabenfacettiert. Ein facettierter kleiner Nodus schließt den Knauf ab. Die graphischen Vorlagen für die abgebildeten Putten auf diesem Pokal stammen aus der Augsburger Publikation "Emblematische Gemüths-Vergnügung" nach Daniel de La Feuille von 1693: Der Putto mit dem Grenzstein = Nichts widersteht mir dann der Todt (Taf. 17.1); Der Putto mit Kriegsfahne = Sterben oder überwinden (Taf. 19.6); Der Putto mit der Schildkröte = Liebe hasset die Faulen (Taf. 46.4); Der Putto auf dem toten Hasen = Wahre Liebe förcht nichts (Taf. 46.6). Ein stilistischer Vergleich verortet den Deckelpokal nach Potsdam, zwischen 1700 und 1720 (vgl. Götzmann/Kaiser, Gläserne Welten, 1917, Kat. 48, S. 114f.; Schmidt, Brandenburgische Gläser, 1914, Taf. 27.2). Er stammt aus dem Inventar von Schloss Schlobitten und wurde 1978 mit Mitteln der Deutschen Klassenlotterie aus der Sammlung Dohna erworben.

Verena Wasmuth

Material/Technik

Glas, geschliffen

Maße

Hauptmaß: Höhe, mit Deckel: 33.00 cm Höhe, ohne Deckel: 21.50 cm Durchmesser: 11.00 cm

Literatur

  • Grommelt, Carl / Mertens, Christine von: Das Dohnasche Schloss Schlobitten in Ostpreußen, Stuttgart 1962 (Bau- und Kunstdenkmäler des deutschen Ostens, Bd. 5). , S. 322, 333, Abb. 324
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Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg

Objekt aus: Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg

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