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Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg Glas [XIII 851]
Deckelpokal mit Darstellung einer Belagerung, XIII 851. (Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg / Pfauder, Wolfgang (2019) (CC BY-NC-SA)
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Deckelpokal mit Darstellung einer Belagerung

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Beschreibung

Pokal aus farblosem Glas mit dazugehörigem Deckel. Auf dem ansteigenden Tellerfuß mit verwärmtem Rand ein Lanzettfries in versenktem Hochschnitt. Der massive Doppelbalusterschaft von Ringscheiben mit Horizontalriefen gegliedert. Der untere Baluster wie auch der Ansatz der becherförmigen Kuppa ebenfalls mit Lanzettdekor. Auf der vierzehnfach facettierten Kuppawandung die umlaufende Darstellung eines militärischen Sujets in einer hügeligen Landschaft, ein Offizier zu Pferde, eine Reitergruppe sowie Fußsoldaten und Kanonen vor den Festungsanlagen einer Stadt in mattiertem Tiefschnitt. An Lippen- und Deckelrand korrespondierend zu den Wandungsfacetten breite, ausgeschliffene Bögen. Auf dem flach gewölbten Deckel erneut ein Kranz aus versenkten Lanzettblättern, angesetzt ein massiver Eichelknauf mit einfachem Blattfries auf Ringscheibe. Bei dem Deckelpokal handelt es sich um eine Arbeit der Potsdamer Glashütte. Die vergleichsweise grobe Schnittarbeit der Figurendarstellung hebt sich deutlich von der Schliffqualität des Schaftes und Deckels ab. Die unterschiedlichen Handschriften deuten auf eine Arbeitsteilung in einer Werkstatt hin. Susanne Netzer verortete die Szene nach Malplaquet bei Lille, wo der Kronprinz im September 1709 an der blutigsten Schlacht des Spanischen Erbfolgekriegs teilnahm (Keisch/Netzer, Herrliche Künste und Manufacturen, 2001, Kat. 185, S. 259). Der Potsdamer Militärhistoriker Volker Schobeß machte darauf aufmerksam, dass es 1709 noch keine der abgebildeten Grenadiermützen gab. Er vermutet, dass die Belagerung von Stralsund im Dezember 1715 dargestellt ist und erkennt in der Reiterfigur Fürst Leopold I. von Anhalt-Dessau (1676–1747). Möglicherweise ist auch der dänische General Franz Joachim von Dewitz (1666–1719) als Kommandeur der Kavallerie gemeint. Das Glas stammt aus der Sammlung Dohna und wurde 1978 mit Mitteln der Deutschen Klassenlotterie angekauft. Es war ehemals in Schloss Schlobitten, Ostpreußen, inventarisiert.

Verena Wasmuth

Material/Technik

Glas, geschliffen

Maße

Hauptmaß: Höhe, mit Deckel: 43.00 cm Höhe, ohne Deckel: 31.50 cm Durchmesser: 12.50 cm

Literatur

  • Herrliche Künste und Manufacturen. Fayence, Glas und Tapisserien aus der Frühzeit Brandenburg-Preußens 1680 - 1720, bearb. v. Christiane Keisch / Susanne Netzer, Ausstellung, Berlin, Kunstgewerbemuseum, 2001, Berlin 2001 (Preussen 2001). , S. 259, Kat. 185
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Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg

Objekt aus: Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg

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