Rudolf Großmann widmete sich als Grafiker vor allem der Buchillustration und Porträtkunst zu. Seine Druckgrafiken wurden in wichtigen deutschen Zeitschriften publiziert, so unter anderem in der satirischen Wochenzeitschrift "Simplicissimus", die sich gegen die wilhelminische Politik, das Militär und die Kirche richtete. Ab dem Jahr 1916 veröffentlichte er auch Werke in der pazifistischen Zeitschrift "Der Bildermann".
Um 1920 widmete er sich der Illustration von sportlichen Ereignissen, wie das Blatt "Boxer" aus der grafischen Sammlung des Kunstmuseums Moritzburg belegen kann. Ein Jahr später verlegte Alfred Flechtheim die Boxer-Mappe von Rudolf Großmann, die acht handkolorierte Lithografien beinhaltete und sich durch die spezifische Physiognomie der Figuren und technische Darstellung des Boxens auszeichnete.
Die aquarellierte Lithografie "Boxer" wurde in der 4. Mappe des zweiten Jahrgangs der Zeitschrift "Die Schaffenden" im Jahr 1920 publiziert. Die Mappe wurde im Jahr 1915 von Paul Westheim und dem Literaturverleger Gustav Kiepenheuer gegründet. Der Titel "Die Schaffenden" gibt programmatisch den Inhalt jener Mappen wieder, denn veröffentlicht wurde vor allem junge, zeitgenössische Kunst des innovativen Zeitgeistes. So waren in den Mappen des zweiten Jahrganges etablierte Künstler wie Wilhlem Lehmbruck und George Grosz neben Nachwuchskünstlern wie Carl Crodel und Hans Orlowski vertreten.
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