Dieser Schnürschuh wurde am 20. Oktober 1962 in der Uferböschung nahe der Fundstelle der „Bremer Kogge“ aufgefunden. Die fehlende Sohle wurde am 5. Dezember 1962 im Inneren des Schiffes entdeckt.
Der Schnürschuh ist aus glattem Rinderleder mit einfacher Sohle gefertigt und wurde wohl mit Pflanzenbast genäht. Er hat eine trapetzförmiger Fersenkappe und eine Schaftrandeinfassung.
Die Schaftrandeinfassung besteht aus 5 Paar senkrechten Schlitzen, die gleichmäßig angeordnet sind. Durch die Schlitze ist ein Lederband einmal um den oberen Schuhrand geführt, mit dem wurde der Schuh über dem Rist gebunden.
Der für den rechten Fuß gefertigte Schuh, weist starke Gebrauchs- und Abnutzungsspuren auf. Die Größe entspricht der heutigen Schuhgröße 40/41.
Im skandinavischen und mitteleuropäischen Raum gibt es diverse weitere Vergleichsfunde. In Bremen wurde kein weiteres vergleichbares Exemplar gefunden.
Mittelalterliche Schuhe, wie dieser, wurden auf links über eine Leise gearbeitet. Die Redewendung: „Umgekehrt wird ein Schuh daraus“ stammt von dieser mittelalterlichen Fertigungsart. Sobald der Schuh fertig war, wurde er gewendet.
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