Die Lehrtafel zeigt ein Beispiel einer verfälschten Urkunde vom 30.08.1908, deren Verfälschung durch fotografische Untersuchung festgestellt werden konnte. Dabei wurde nach dem ursprünglichen Ende des Textes der Urkunde ein weiterer Satzbestandteil „u. mit M 400 zu löschen“ angefügt. Dies wurde u.a. dadurch offensichtlich, dass der Teil eines Buchstabens aus der vorletzten Zeile über einem Bogen der letzten Zeile liegt, was normalerweise genau umgekehrt sein müsste. Der Fälscher versuchte offensichtlich, sich einen zusätzlichen Geldbetrag zu erschleichen, zusätzlich zu den im Dokument vereinbarten Raten. Das Erkennen von Fälschungen unter Verwendung der korrekten Untersuchungsmethoden war und ist ein wichtiger Bestandteil der Arbeit von Polizei- und Kriminalbeamten.
Die Tafel ist Teil der "Kriminaltechnischen (Lehr-)Sammlung" des ehemaligen Kriminalmuseums Dresden, welches von 1894 bis 1945 im Gebäude der heutigen Polizeidirektion Dresden untergebracht war. Die Lehrmittelsammlung enthält Material zur Ausbildung von Polizisten und besteht aus Schautafeln zu einzelnen Verbrechenstatbeständen und Ermittlungsmethoden.
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