museum-digitaldeutschland
STRG + Y
de
Freies Deutsches Hochstift / Frankfurter Goethe-Museum Gemäldesammlung [IV-1962-018]
Porträt einer unbekannten Dame (Freies Deutsches Hochstift / Frankfurter Goethe-Museum RR-F)
Herkunft/Rechte: Freies Deutsches Hochstift / Frankfurter Goethe-Museum / David Hall (RR-F)
1 / 1 Vorheriges<- Nächstes->

Porträt einer unbekannten Dame

Kontakt Zitieren Datenblatt (PDF) Originalversion (Datensatz) Entfernung berechnen Zum Vergleich vormerken Graphenansicht

Beschreibung

Das Damenporträt wurde bislang aufgrund des Monogramms dem Berliner Bildnismaler Joachim Martin Falbe zugeschrieben. Dieser war ein Meisterschüler von Antoine Pesne; seine Werke zeichnen sich durch einen feinen, weichen Duktus, die brillante Wiedergabe der Stofflichkeit und ein silbrig überhauchtes, tonal gebundenes Kolorit aus. [...]. Das Gemälde im FDH wirkt weitaus flächiger und besitzt ein buntfarbiges Kolorit, unterscheidet sich also deutlich von Falbes Personalstil. Das Monogramm »MF« ließ sich nicht auflösen, so dass eine anderweitige Zuschreibung nicht möglich war. Auch die Dame ist nicht zu identifizieren. Das von einer Säule, einer gebauschten Draperie und dem Ausblick in eine Landschaft hinterfangene Bildnis knüpft an die Tradition barocker Adelsporträts an; die anspruchsvolle Inszenierung steht jedoch in auffallendem Kontrast zu dem intimen Habitus der Dame. Auf einem reich geschnitzten, vergoldeten Tagesbett mit blauem Polster lagernd, hat sie ihre Lektüre unterbrochen und blickt den Betrachter erwartungsvoll an. Ihre Kleidung wäre in einem Boudoir zu erwarten: Über Leibhemd und Leibchen samt Stecker mit großen blauen Schleifen trägt sie lediglich einen weißen, seidenen Unterrock und einen halb geöffneten Pudermantel. Die laszive Haltung und die betont informelle Kleidung lassen ebenso wie das attributiv beigegebene Hündchen erkennen, dass es sich um ein Mätressenporträt handelt. Dafür hatte sich in der Malerei des 18. Jarhunderts ein eigener Bildtypus herauskristallisiert, für den exemplarisch François Bouchers Bildnis der Marquise de Pompadour steht [...]. (Quelle: Maisak/Kölsch: Gemäldekatalog (2011), S. 368-369.)

Erworben 1962 als Geschenk von Hanny Finsterlin, Frankfurt a.M.

Beschriftung/Aufschrift

Signiert und datiert rechts unten mit dem Pinsel in Braun: "M F. / 1761". Auf den aufgeschlagnenen Buchseiten gemalte Schrift (kopfüber stehend): "Il n'y a rien de / si beau qu'une / amitié constante, / qui part du fond du / coer et n'est point / aparente; Je la / met au desus / du plaisir / del' a= / mour / quire l'on voit / souvent naitre / et mourir / dans un jour"

Vergleichsobjekte

Vergleichsstück: François Boucher: Porträt der Madame Pompadour, 1756. Öl auf Leinwand, 201,0 × 157,0 cm. München, Bayerische Staatsgemäldesammlungen, Alte Pinakothek, Inv. Nr. HUW 18

Material/Technik

Öl auf Leinwand

Maße

163,0 x 130,0 cm

Ausführliche Beschreibung

Historische Zuschreibung:
Johann Michael Franz (1715-1793) (nach: Helmut Börsch-Supan 2007)
Falbe, Joachim Martin (1709-1782) (nach: Michaelis 1982)

Provenienz:
Aus dem Besitz von Georg Hartmann (1870-1954), Frankfurt a. M., und an seine Tochter Hanny Finsterlin geb. Hartmann vererbt.

Literatur

  • Maisak, Petra / Kölsch, Gerhard (2011): Die Gemälde : "... denn was wäre die Welt ohne Kunst?", Bestandskatalog. Frankfurt am Main, Kat. 468, S. 368-369
  • Michaelis, Sabine (1982): Katalog der Gemälde. Bestandskatalog FDH / FGM. Frankfurt am Main, Kat. 24, S. 16-17
Freies Deutsches Hochstift / Frankfurter Goethe-Museum

Objekt aus: Freies Deutsches Hochstift / Frankfurter Goethe-Museum

Das 1859 gegründete Freie Deutsche Hochstift zählt zu den ältesten literatur- und kunstwissenschaftlichen Forschungsinstituten Deutschlands und ist...

Das Museum kontaktieren

[Stand der Information: ]

Hinweise zur Nutzung und zum Zitieren

Die Text-Informationen dieser Seite sind für die nicht-kommerzielle Nutzung bei Angabe der Quelle frei verfügbar (Creative Commons Lizenz 3.0, by-nc-sa) Als Quellenangabe nennen Sie bitte neben der Internet-Adresse unbedingt auch den Namen des Museums und den Namen der Textautorin bzw. des Textautors, soweit diese ausdrücklich angegeben sind. Die Rechte für die Abbildungen des Objektes werden unterhalb der großen Ansichten (die über ein Anklicken der kleineren Ansichten erreichbar werden) angezeigt. Sofern dort nichts anderes angegeben ist, gilt für die Nutzung das gerade Gesagte. Auch bei der Verwendung der Bild-Informationen sind unbedingt der Name des Museums und der Name des Fotografen bzw. der Fotografin zu nennen.
Jede Form der kommerziellen Nutzung von Text- oder Bildinformationen bedarf der Rücksprache mit dem Museum.