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Freies Deutsches Hochstift / Frankfurter Goethe-Museum Gemäldesammlung [IV-00480]
Friedrich Hebbel (Freies Deutsches Hochstift / Frankfurter Goethe-Museum RR-F)
Herkunft/Rechte: Freies Deutsches Hochstift / Frankfurter Goethe-Museum / David Hall (RR-F)
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Friedrich Hebbel

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Beschreibung

Der Dramatiker und Schriftsteller Christian Friedrich Hebbel (1813–1863), der aus einer mittellosen Handwerkerfamilie in Wesselburen (Dithmarschen, Schleswig-Holstein) stammte, war zunächst als Amtsschreiber tätig, bewies aber früh seine literarische Begabung und bildete sich autodidaktisch weiter. 1836 begann er in München Literatur, Geschichte und Philosophie zu studieren und ging 1839 nach Hamburg. Seine 1840 in Berlin aufgeführte Tragödie »Judith« machte ihn bekannt. Ein Stipendium der dänischen Krone ermöglichte Hebbel 1843 eine Reise nach Paris, wo er Heinrich Heine besuchte, und 1844 nach Rom, wo er Freundschaft mit Carl Rahl schloss. Seit 1845 lebte Hebbel, der im Jahr darauf die Burgschauspielerin Christine Enghaus (IV-00481) heiratete, in Wien. Seit der Revolution von 1848 vertrat er einen gemäßigten Liberalismus. 1849/50 als Feuilletonredakteur für die »Österreichischen Reichszeitung« tätig, arbeitete er auch weiterhin für Wiener Zeitschriften. Neben Dramen – darunter »Maria Magdalena« (1843), »Agnes Bernauer« (1851) und »Die Nibelungen« (1860) – verfasste er Gedichte, Erzählungen und Kurzgeschichten. Hebbels Brustbild mit dem nachdenklich geneigten Kopf fällt in Rahls Porträtgalerie – ebenso wie das seiner Frau Christine (IV-00481) – durch die frische Malweise und die besonders lebendig und einfühlsam erfasste Physiognomie auf. Rahl fertigte 1855 ein zweites Bildnis von Hebbel an, ein repräsentativ ausgestattetes Kniestück, das vergleichsweise konventionell wirkt. Dieses Kniestück wurde im September 1865 in der Rahl-Gedächtnisausstellung des Österreichischen Kunstvereins Wien präsentiert, und in einer Besprechung bemerkte Rahls Schüler August George-Mayer , er hätte stattdessen »einem früher gemalten Kopf Hebbel’s den Vorzug gegeben« (George-Mayer 1882). Der erwähnte »Kopf« ist sicher mit dem Brustbild im FDH identisch, das in Bezug auf Duktus und Kolorit dem 1850 datierten Porträt von Heinrich Maria von Hess (IV-00975) nahesteht. Hebbels Bildnis wird demnach zwischen 1850, dem Jahr der Rückkehr Rahls nach Wien, und 1855 entstanden sein. (Quelle: Maisak/Kölsch: Gemäldekatalog (2011), S. 216)

Friedrich Hebbel ist im Brustbild dargestellt. Sein sein Körper ist leicht nach rechts gedreht, sein Kopf ist frontal und leicht nach rechts geneigt und sein Blick ist nach links gewandt. Er trägt sein kurzes blondes Haar aus der hohen Stirn gekämmt; eine beginnende Halbglatze ist hierbei deutlich sichtbar. Er trägt zudem einen Vollbart. Gekleidet ist er in eine schwarze Jacke, darunter ein weißes Hemd und ein schmales, schwarzes Halstuch.

Erworben 1865 als Geschenk von Carl Rahl, Wien.

Beschriftung/Aufschrift

Nicht bezeichnet / Rückseite auf dem Keilrahmen alter Klebezettel, handschriftlich: "Friedrich Hebbel Dichter" (nach Michaelis 1982, verloren)

Vergleichsobjekte

Vergleichsstück: Carl Rahl: Friedrich Hebbel (Kniestück), sign. und dat. 1855, Öl auf Leinwand, 138,0 x 100,0 cm. Staatliche Museen zu Berlin, Alte Nationalgalerie, Inv. Nr. A I 1114

Vergleichsstück: Friedrich Hebbel, rückseitig datiert (von fremder Hand) 1855, Öl auf Leinwand, 45,0 x 39,5 cm. Wien Museum

Material/Technik

Öl auf Leinwand

Maße

57,8 x 46,0 cm

Literatur

  • Maisak, Petra / Kölsch, Gerhard (2011): Die Gemälde : "... denn was wäre die Welt ohne Kunst?", Bestandskatalog. Frankfurt am Main, Kat. 225, S. 216
  • Michaelis, Sabine (1982): Katalog der Gemälde. Bestandskatalog FDH / FGM. Frankfurt am Main, Kat. 175, S. 112
Freies Deutsches Hochstift / Frankfurter Goethe-Museum

Objekt aus: Freies Deutsches Hochstift / Frankfurter Goethe-Museum

Das 1859 gegründete Freie Deutsche Hochstift zählt zu den ältesten literatur- und kunstwissenschaftlichen Forschungsinstituten Deutschlands und ist...

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