Zu den wenigen frühklassizistischen Bauten aus der Zeit Friedrich Wilhelms II. gehört der 1787 bis 1789 nach Entwürfen von Andreas Ludwig Krüger erbaute Stall der königlichen Kutschpferde Am Neuen Markt 9 (vgl. auch FS 899). Bedingt durch die enge Situation des Platzes kann der Bau kein symmetrisches Bild entwickeln. So wird er aus Sicht der Schwertfegerstraße vom Haus Am Neuen Markt 10 halb verdeckt; auf der Südseite grenzt sogar ein Nebengebäude an die Fassade. Dennoch ist der Stall geschickt in das Ensemble eingeordnet, steht z.B. der Mittelrisalit direkt in Achse der Schwertfegerstraße. Die von Pilastern gegliederte, zweigeschossige Fassade besitzt zum Platz siebzehn und zur Siefertstraße drei Achsen. Der Mittelrisalit gleicht mit seinen vier Säulen unterhalb eines mächtigen Architravs einem Triumphtor. Beidseitig des Rundbogenportals hängen zwischen den Säulen Arrangements aus Zaumzeug und Satteln. Höhepunkt aber ist die auf der Attika dahinjagende Quadriga des Kutschers Pfund. (Thomas Sander, 2014)
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