Obwohl das Eckhaus Hohewegstraße 3 im Vergleich zu den anderen drei Häusern der berühmten Acht Ecken-Kreuzung die schlichteste Fassade besaß, verfügte es dennoch über einen besonderen Schmuck. Unterhalb eines jeden der 15 Fenster im 2. Obergeschoss befanden sich aus Stuck gearbeitete Tuchdraperien. Diese hingen jeweils an zwei Ringen und wickelten sich um Arrangements aus Schildern, Liktorenbündeln, Hellebarden, Speeren, Pfeilen, Schwertern, Äxten und anderem antiken Kriegsgerät. Wenn auch solche Arrangements an Potsdamer Häusern nicht immer den Beruf des Erstbesitzers verraten, so tun sie es in diesem Fall, da dieses Haus dem Schwertfeger Zeunert gehörte. Auf dem Bild zeigt sich der bauliche Kontext des Eckhauses: Rechts steht das Doppelhaus Schwertfegerstraße 6/7, 1774 nach Entwurf Ungers erbaut, mit exzellenten Militaria-Reliefs über den Öffnungen im Erdgeschoss; links schließt sich die Hohewegstraße 4 an, 1764 dreigeschossig erbaut und im 19. Jhd. aufgestockt. (Thomas Sander, 2014)
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