Auf der Südseite der Burgstraße entstand 1773 das Doppelhaus Nr. 6/7 nach Entwurf von Georg Christian Unger. Erstbesitzer waren laut Manger die Familien Straube und Schwager. Das sechsachsige und zweigeschossige Haus hatte eine recht seltene Teilung, nämlich nicht in der Mitte, wie man anhand der geraden Achsanzahl und des symmetrischen Aufbaus der Fassade vermuten möchte, sondern zwischen der zweiten und dritten Achse von links. Die Portale liegen in der ersten und sechsten Achse. Das linke Portal wurde später um ein Drittel verschmälert, wie man an der asymmetrischen Agraffe noch gut erkennen kann. Die reich ornamentierte Fassade ist ein Paradebeispiel für Ungers subtiles Spiel mit naturhaften und fast vollplastischen Elementen wie Tuchgehängen, Muscheln und Agraffen sowie exakt geschnittenen geometrischen Formen, wie den geohrten Putzspiegeln und Schlusssteinen, über die hinweg und darunter hindurch sich teilweise verkröpfend Gesimse und Bänder ziehen. Das Haus wurde 1945 zerstört. (Thomas Sander, 2014)
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