Nahezu zylindrische Rundflasche aus farblosem, grünstichigem Glas, hochgestochener Boden, Abrissnarbe am Boden, unter dem verwärmten Mündungsrand leicht eingezogen. Auf mittlerer Höhe der Wandung befindet sich ein geklebter, horizontaler Sprung, von dem ein Spannungsriss zum Hals verläuft.
Glasflaschen mit engem Hals waren für Essenzen, Tinkturen, Wässer, Elixiere, Öle und andere Flüssigkeiten bestimmt. Die Weithals-Glasgefäße hingegen nahmen feste, dickflüssige oder pulverige Substanzen auf. Diese Flasche wird von Gerrit und Karin Friese als brandenburigsches Produkt publiziert. Sie wurde bei archäologischen Ausgrabungen im April 1976 in einer Abfallgrube des ehemaligen Johanniterhauses gefunden. Ähnliche Exemplare sind zudem aus verschiedenen deutschen Glasregionen dokumentiert (vgl. Röver, Gläsersammlung Röver, 1987, Kat. 67, S. 19; Klesse, Glas, 1963, Kat. 147f., S. 84). [Verena Wasmuth]
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