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Deutsches Märchen- und Wesersagenmuseum Grafische Sammlung [99/105 m]
Der Teufelskadrich (Märchenmuseum Bad Oeynhausen CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Märchenmuseum Bad Oeynhausen / Scan (CC BY-NC-SA)
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Der Teufelskadrich - Was sich die Rheinburgen erzählen

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Beschreibung

Zwischen Assmannshausen und Lorch gibt es am Ostufer des Rheins einen steilen Abhang, der noch heute „Teufelskadrich“ heißt, und über den es folgende Sage gibt:
Am Tor der Burg von Sibo von Lorch bat eines Abends ein graues Männlein um eine Nachtherberge, die ihm der Ritter allerdings verweigerte. Das Männlein schwor ihm Rache, und am nächsten Tag war Garlinde, die 12jahrige Tochter von Sibo verschwunden. Nach einiger Zeit fand Sibo heraus, dass sie von den Berggeistern auf den Gipfel des Kadrich entführt worden war. Alle Bemühungen, sie von dort zurückzuholen, schlugen fehl, weil die vom Teufel befehligten Berggeister auf jeden Kletterer einen Steinregen niederprasseln ließen. Schließlich sah Sibo ein, dass er an seinem Unglück selbst schuld war, und er wurde fromm und mildtätig. Doch auch das brachte ihm seine Garlinde jahrelang nicht zurück.
Dann versuchte einer von Sibos Nachbarn, der kriegserprobte Ritter Rudhelm sein Glück. Sibo versprach ihm seine Tochter zur Frau. Nach anfänglichem Misserfolg gelang es ihm, die Unterstützung des Männleins und seiner Frau zu gewinnen. Sie befreiten alle Berggeister, und die räumten dann alle losen Steine vor den Ausgang der Teufelshöhle. Sie stellten zudem eine lange Leiter bereit und schlugen eine Treppe in den Fels. Rudhelm erklomm den Kadrich und fand die in einem Rosenhain schlummernde Garlinde. Für den Abstieg hatten die Berggeister bereits einen bequemen Gang in den Fels gehauen. Nachdem Garlinde und Rudhelm in der Burg Loch ankamen, waren alle Berggeister längst wieder verschwunden. Sie zeigten sich nie wieder, und auch der Teufel mied anschließend die Gegend um Lorch. Sibo hingegen erfreute sich bald an einer vielzähligen Enkelschar.

Das Blatt gehört zu einer 13-teiligen Bilderserie mit Themen der Mittelrhein-Burgen und der zugehörigen Sagen von Eduard Glaser, Essen.
Glaser hat drei Episoden der Sage in einem Rahmen aus Rebenstöcken auf einem Bild dargestellt. Damit greift er für diese Sage auf die alte Tradition des Triptychons zurück. Vertikal sind die Reben doppelt angelegt, so dass er zwischen der linken und der mittleren Episode damit eine Leiter unterbringen konnte, auf der einige Bergmännlein klettern. Unten sieht man die Männlein mit ihren Werkzeugen zur Leiter marschieren. Oben schmücken Rebenholz-Bögen die Sagen-Szenen. Auf der linken Bildseite zeigt Glaser, wie Sibo vom Lorch das Männlein abweist. In der Mitte hat Rudhelm endlich Garlindes Lager auf dem Kadrich-Gipfel gefunden und sie gerade aufgeweckt. Das alte Männlein und seine Frau betrachten erfreut das Geschehen. In den mittleren Bögen hocken zwei Männlein und schauen auf das gute Ende der Geschichte. Rechts hebt Rudhelm Garlinde auf sein Pferd, um ihr den restlichen Fußweg zur Burg ihres Vaters zu ersparen.

Das Blatt ist beschnitten, dabei ist die Themen-Aufschrift vermutlich verloren gegangen! Glaser hat eine Notiz auf einen auf der Rückseite aufgeklebten Papierzettel mit Bleistift notiert: „Kederich-Sage“. Er hat das Bild unten rechts mit Bleistift "Eduard Glaser, Essen" signiert. Zwischen den parallelen Reben-Stöcken Unten rechts hat er seine Initialen platziert.

Material/Technik

0,2 mm grauer Karton, Gouache, Mischtechnik

Maße

H x B: 21,5 cm x 30,2 cm

Teil von

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Deutsches Märchen- und Wesersagenmuseum

Objekt aus: Deutsches Märchen- und Wesersagenmuseum

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