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Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg Gemäldesammlung [GK I 5389]
Gentileschi, Artemisia: Tarquinius und Lukretia, GK I 5389. (Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg / Pfauder, Wolfgang (2019) (CC BY-NC-SA)
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Tarquinius und Lukretia Lucrezia Romana, 17. Jhr.

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Beschreibung

Diese sorgfältig inszenierte und gleichzeitig drastische Darstellung des Angriffs des römischen Königssohnes Sextus Tarquinius auf die verheiratete und tugendhafte Lukretia erwarb der preußische König Friedrich II. ohne zu wissen, dass es sich um ein Werk der römischen Malerin Artemisia Gentileschi handelt. Er fügte dieses Gemälde zusammen mit der „Bathseba im Bade“ derselben Malerin in die Hängung der Oberen Galerie des Neuen Palais.

Das Gemälde ist zuvor in Parma dokumentiert, wo es zusammen mit der „Bathseba im Bade“ und einer „Judith mit dem Haupt des Holofernes“ 1671 im Palazzo del Giardino der Familie Farnese als Werk Artemisia Gentileschis beschrieben wird.

Artemisia stellt hier den Moment dar, in dem Tarquinius ihr droht, sie und ihren Sklaven zu ermorden, und einen Ehebruch vorzutäuschen, wenn sie sich ihm nicht hingibt. Um ihre Ehre zu retten, fügt sie sich Tarquinius und tötet sich dann im Beisein ihres Vaters und ihres Mannes. Vorher lässt sie diese noch schwören sie zu rächen. Daraus folgt ein Aufstand des Volkes gegen die Tyrannei der Tarquinier und die Einführung der römischen Republik. Durch ihre Komposition, die im Zentrum des Bildes die nackte, halb auf ihrem Bett liegende Lukretia, zwischen zwei Männern zeigt - dem dunkelhäutigen Sklaven auf der einen und dem erregt mit dem Dolch auf sie einstürmenden Tarquinius auf der anderen Seite -, betont Artemisia eher Lukretias Rolle als Opfer von Gewalt, als die einer Tugendheldin, als die sie in der Literatur galt.

Das Gemälde befindet sich in der Oberen Galerie des Neuen Palais, die aus bautechnischen Gründen nicht zugänglich ist.

Franziska Windt

Material/Technik

Öl auf Leinwand

Maße

ohne Rahmen: Höhe: 261.00 cm Breite: 218.00 cm

Literatur

  • Artemisia Gentileschi. Storia di una passione, hrsg. v. Roberto Contini / Francesco Solinas, Ausstellung, Mailand, Palazzo Reale, 2012, Mailand 2011, 104 f.
  • Barri, Giacomo: Viaggio Pittoresco In cui si notano distintamente tutte le Pitture famose de' più celebri Pittori, che si conseruano in qualsiuoglia Città dell'Italia ; Viaggio pittoresco in cui si notano tutte le pitture famose de' più celebri pittori, che si conservano in qualsivoglia città dell'Italia, Venedig 1671.
  • Bertini, Giuseppe: La galleria del Duca di Parma. Storia di una collezione, Bologna 1987. , S. 250
  • Bissell, Raymond Ward: Artemisia Gentileschi and the authority of art. Critical reading and catalogue raisonne, University Park, PA 1999. , S. 281, 285 f.
  • Christiansen, Keith / Mann, Judith Walker: Orazio and Artemisia Gentileschi, Ausstellung, Rom, Museo del Palazzo di Venezia, 2001/2002; New York, Metropolitan Museum, 2002; Saint Louis, The Saint Louis Art Museum, 2002, Milano 2001.
  • Das Neue Palais bei Potsdam, v. Charles F. Foerster, Berlin 1923 (Amtlicher Führer). , S. 53
  • Garrard, Mary D.: Artemisia Gentileschi. The image of the female hero in italian baroque art, Princeton 1989. , S. 130ff.
  • Nicolai, Friedrich: Beschreibung der Königlichen Residenzstädte Berlin und Potsdam und aller daselbst befindlicher Merkwürdigkeiten, Berlin 1769. , S. 538
  • Oesterreich, Matthias: Beschreibung von allen Gemählden und Antiquen wie auch verschiedenen andern Kostbarkeiten im Neuen Schlosse bey Sans-Souci, Potsdam 1772.
  • Voss, Hermann: Die Malerei des Barock in Rom, Berlin 1924. , S. 463
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Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg

Objekt aus: Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg

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